Stadt Memmingen:Adress- und Einwohnerbücher

Adress- und Einwohnerbücher

Die Adress- und Einwohnerbücher - zu Beginn des 19. Jahrhunderts "Kundebücher" genannt - sind eine wichtige, von Beginn an öffentlich zugängliche Quelle zur Personengeschichte. Es handelt sich dabei um Auszüge aus den personen- und einwohnerbezogenen Unterlagen der Stadtverwaltung (Personen- und Familienbögen, Einwohnerverzeichnisse, Personenstandsunterlagen, Meldekarteien), die nach Ablauf gesetzlicher Schutzfristen eingesehen werden können.

Seit dem Einquartierungsverzeichnis von 1799 sind in folgenden Jahren Adress- oder Einwohnerbücher erschienen: 1813, 1820, 1827, 1837, 1849, 1860, 1865, 1874, 1880, 1884, 1890, 1895, 1896, 1899, 1904, 1911, 1913, 1920, 1923, 1926, 1931, 1937, 1949, 1953, 1955, 1961, 1965, 1967, 1970, 1978, 1982, 1987, 1990/91, 1994, 1997, 2001, 2004, 2007, 2010, 2013, 2017 und zuletzt 2020.

Einquartierungsverzeichnis 1799

Die (handschriftliche) Häuserbeschreibung von 1799 ist die erste erhaltene Erfassung der (reichsstädtische und männlichen) Einwohner Memmingens - und zwar zum Zwecke der seit 1796 häufigen Einquartierung durchziehender Truppen in den mehr als 800 Häusern der Reichsstadt. Neben den Haus-Nummern und Namen der Bewohner finden sich in diesem Vorläufer eines Einwohnerbuches auch Angaben zur Anzahl von Offizieren und Soldaten, die im jeweiligen Anwesen untergebracht werden konnten.

Addressbuch 1813

1813 erschien erstmals ein gedrucktes "Kundebuch" für die nun bayerische Stadt Memmingen. Ihm folgten weitere Adressbücher (1820, 1827, 1837, 1849, 1860, 1871, 1874, 1880, 1884, 1890, 1895, 1899 und 1904). Die Bücher enthalten im Wesentlichen zwei Abschnitte: ein Häuserverzeichnis mit den Namen der Eigentümer oder Mieter sowie ein alphabetisch sortiertes Einwohnerverzeichnis. Ergänzt werden diese beiden Hauptkapitel um Verzeichnisse der Gewerbe, Boten oder Vereine.

Adressbuch 1911

Das Adressbuch von 1911 ist ebenso wie seine Vorgänger ein wichtiges Hilfsmittel zur Haus- und Personengeschichte. Zugleich dient es als Konkordanz zwischen alten Hausnummern und modernen Adressen, da allein in diesem Adressbuch neben der modernen Straßenbezeichnung und Hausnummer auch die seit 1796 gebräuchliche alte Hausnummer vermerkt ist.