Stadt Memmingen:Schwegelin-Bericht 1575

Michael Schwegelins Forstwirtschaftlicher Bericht von 1575

Im Auftrag der Reichsstadt Memmingen sorgt sich Hofmeister Michael Schwegelin in den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts um die Wälder des Memminger Spitals. Sein Blick gilt einer nachhaltigen Forstwirtschaft, die nicht nur die Interessen der Herrschaft, sondern auch die Bedürfnisse künftiger Generationen berücksichtigen will. Viele der bäuerlichen Untertanen fühlen sich dadurch in ihren Waldnutzungsrechten eingeschränkt. Aber nicht ihr Widerstand gegen einige der von Schwegelin eingeleiteten Maßnahmen führt zur frühzeitigen Entlassung des Hofmeisters, sondern seine Verstöße gegen Sitte und Moral.

 

Buchstabengetreue Übertragung nach der Originalhandschrift im Stadtarchiv Memmingen (D 83/1) durch Christoph Engelhard, Januar 2017 (Marginalien von anderer Hand - wohl in Vorbereitung der "Anhörung" Schwegelins am 17. Juni 1575 vor dem betreffenden Abschnitt in eckigen Klammern eingefügt, Interpunktion vereinheitlicht und modernisiert), vgl. demnächst Beitrag von Christoph Engelhard: Sie hetten lieber mich unnd den kay mit ainander gefrezt.“ Michael Schwegelins Sorgen und Nöte um die Wälder der Reichsstadt Memmingen, in: Festschrift zum 25jährigen Jubiläum des Arbeitskreises Forstgeschichte in Bayern am Zentrum Wald-Forst-Holz Weihenstephan, 2016

 

Digitalisat

Übertragung

Bericht Michael Schwegelins,
was er in hölzern hin und wider
für ordnung angericht und noch
fürzunemen wer, abgeherdt
den 17. Junii anno etc. [15]75

 

Spitals hölzer bedreffend

Waren damalens Spitalspfleger

Herr Hans Keller

Herr David Engler

Michel Schwegelin, Hoffmaister

Jörg Haag, Spitalschreiber

Christoff Krazer, Kornmaister

 

[fol. 1r] [Holzwarths dienst dem hoffmaister im spital auferlegtt] Edel, Ernvest, Weiß, Ginstig und Gebüettendt Herren! Nachdem ich abermal bey E. E. F. Wt. angehalten hab umb besoldung von wegen deß holzwarths dienst, der mir aufferlegt worden, zusambt dem hofmaister dienst, darinn ich mir und meinen kindern grossen unwillen gegen die baurschafft gemacht hab, ist mir der beschaid worden, ich solle E. E. F. E. Wt. schrifftlich berichten, was ich gemainer statt und spittal zu gutten für ordnungen fürgenomen hab, was ich gehandelt unnd fürgenomen. Daß ist mit vorwissen meiner Herren beschechen, so will ich auf das kürzest unnd ainfeltigist anzaigen, was schaden zuwenden und gemainer statt und spittal nutz zufürdern und derselbigen underthanen unnd iren nachkimlingen ich fürgenomen, deß zuvor nit gewesen, es mecht auch jemandt sagen, warumb ich mich nit mit der baurschafft gehalten hab, daß sie mir günstig und nit ungünstig, das wiert E. E. F. Wt. hernach heren.

 

[Unordnung und schaden inn hölzern zufinden] Erstlich, wie ich zum hofmaister dienst komen, hab ich mich daselbig erst jar aller dess spittals sachen unnd güetter und hölzer und marckhen erkundiget unnd aller anstössen, unnd gesehen, wie es zugang in allen hölzern. Da hab ich grosse unordnung befunden, darfür gemainer statt und dem spittal, groß gut zugeben wer gewesen, daß solcher schad nit geschechen, darvor man wol hett wegen sein von erst an, wie hernach volgt, und mit dem augenschein zuerweysen ist, nach solcher meiner erkundigung.

 

[Stainhaimer ohnordnung vonn wegen des jungen holz schnaittens] Bracht ich meinen herren pflegern für, wie die von Stainhain das jung holz schnaitten und das reyß davon [fol. 1v] hauen, das hab ich selber gesehen, das sie das reyß hainfueren und bedeckhen die sätzen gärthen darmit und besteckhen die zein, verderben allso das jung holtz. Das hab ich bey inen abgeschafft, darnach ist aman und vierer für die herren pfleger komen und fürbracht, wie ich inen das jung holz verbotten hab zu schnaitten, das sey inen vor ni geweret worden.

 

[Underschaid das tennin undt laub holz zu schnaitten] Darauf hab ich den herren Pflegern in beysein aman und der vierer bericht gethon, wie es ain gestalt hab, mit dem thenin holz, unnd was es für ain underschied sey zwischen dem thennin und dem laub holz. Namblich wan man das thenin holz schnaittet, so rint im die gesefte das bech aus, das es nit mehr wachst oder zum thail gar absteet. Mit dem laub holz hat es die gestalt, wann mans unden aufschnettet, so wachst es in die höhe unnd wellen die est zu, ausgenomen das bierckholz. [birkenholz zu schnaitten] Wann man dasselbig im merzen schnait, so laufft im die gesefte auch aus und verdierbt. Wan mans aber nach dem mertzen schnait, so schat es im nit wie anderm laubholz.

 

[Wie und wa man ihnen das than reiß geben soll] Ich zaigt an, man kind inen wol in ander weg mit tann reiß verhelffen sein, das nit schedlich in dem holz, so man aune das umbhauen und zu den heusern scheutten muß. Sie weren aber lieber deß jungen holz abgewesen in kayen (darinn wenig holz auf vil boden) ursach, das sie dieselben nit gehayet haben, wie dann der augenschein noch zuerkennen gibt.

 

[Der bauren aigen holz in die güetter gehörig] Ich zaigt auch an, das ain jeder baur ain aigen holz hab, das in sein hof und gut geher. [Spitals bschaid] Darauf war inen aman und vierer von den herren pflegern der bescheid geben, das sie des jungen holz, so dem spittal zugeherig, müessig geen sollen. Sie mügen aber das reyß von den tannen wol nemen, die man inen gibt zu den heusern zu scheitten oder in ihren hölzer, die zu den höfen geheren. Darnach hab ich inen das holz geben, so man inen zugeben schuldig ist, zu den heussern zu scheitten. [fol 2r] Da sagt ich inen, sie mechten das reyß wol davon haimfüeren, was sie nit grin haimfüeren, das müessen sie auf buschlin. Die seind gut im ofen zubrennen. [Der bauren antwortt auf den bschaid] Da gaben sie mir in antwurt, sie wellens nit thon. Wann sie das heurr thueen, so müessen sie fürhin auch thun. Es sey nit breüchlich bey innen, das sie buschlen oder bürzel brennen. Sie haben sonst holz gnug. Das hab ich meinen herren pfleger angezaigt. [Straff 1 fl. fleissig auf zu buschlen] Die haben inen an ain guldin geboten, das ain jeder das sein sauber aufbuschlen.

 

Darnach bin ich auf ain andere zeit hinaus geritten unnd den aman und pittel mit mir in das holz genomen unnd allenthalb herumb gezogen. So ich kame an das orth, da sie vor gescheyttet haben. [Ein schön jung laub holz waxendt] Da sagt ich sechend zu aman, wie wachst so ain hipsch schin jung laub holz da auf. Da gab er mir dise antwurt. Es ist in alles kayen, allso aufgewachßsen. [Abfrezung des jungen laub holz] Wen mir die wißen abschlachen unnd anheben in die hölzer zutreiben, so frezens mir mit roß und vieh aus dem boden hinweg. So gibt es dann fürohin waid unnd nit mehr holz. Mir haben die ander kay auch allso ausgefrezt. Darumb haben mir so guthe waid, seider mir so groß kay überkomen haben. So kinden mir vil mehr roß und vieh haben unnd kinden unnsere höf bey der wayd bauen.

 

[Verweiß wegen obernanter abfrezung] Darauf andtwurt ich aman, das sollen ir nit thon, das ir das jung holz abfrezen. Wan ir den holz boden aller zu der waid machen, wo wirt man holz nemen, zu der statt und zum dorff. [Amans antwortt darauff] Darauf gab er mir zu antwurth, es sey holz genug, dieweil mir leben. Er gedacht nit an seine nachkömling unnd zogen allso mitainander in das dorff [fol 2v] geen Steinhaim. Da schickht ich nach den vierern, anderer geschefft halber, so mir von meinen herren pflegern bevolchen waren. Under anderm sagt ich zue inen: Ich bin mit dem aman und pittel im holz gewesen, auch im neuen kay. Darin wachst schin jung holz auf, sonnderlich, wa das reiß sauber aufgemacht worden ist. [Neuer kay mit jungem laub holz waxendt kain roß noch vieh darein zu lassen] Ir sollen den hierten bevelchen, das sie weder roß noch vieh darein lassen, unnd darvor weren, alls wer es ain korn ackher. Darauf thratten aman unnd vierer auf ain orth unnd underredeten sie mit ainander und gaben mir dise andtwurth: [Des Amans und vier antwortt] Aman unnd vierer versehen sich, es sey mir nit ernst. Es sey vor nie gewesen, das sie den kay hayen sollen. Darauf sagt ich, es ist mir ernst. Da gaben sie mir in andtwurth: Sie bethen mich, ich welt sie bey irer gerechtigkaiten unnd althen breüchen bleiben lassen. [Des hoffmaister gegen antwortt und bericht] Da gab ich inen wider zu andtwurt: Ich welt sie nit von iren gerechtigkaiten treiben, das holz und boden, der ganz wald gehert der oberkait. Besehend euere bestandtbrief, was euch in dem wald unnd ban holz gelichen sey. Es haben der herrschafft wäld, denn namen nit vergebens banholz oder banwald. An ettlichen orthen haist man ain holzwardt banwaldt, darumb, das er den wald hüetten soll, das holz weder hinweg frezen noch hauen lassen.

 

[Der bauren fernere antwortt] Darauf geben sie mir in andtwurt, was ich noch mit inen anheben well. Ich mach inen die aine neuerung über die andere. Ich wells die jungen thannen nit mer schnaitten lassen und müessen das reyß aufmachen und buschlen brennen. Jezt well ich, das sie den kay hayen. Das kinden unnd wellen sie gar nit thon. Es sey ir trib und thratt. [Die bauren für die pfleger erforderett] Darauff hab ich sie für die herren pfleger geschafft und im beysein irer aman und vierer und Jergen Schenckhen, hab ich den herren pflegern bericht gethon, aus deß [fol. 3r] amans unnd der vierer klag. [Der pfleger beschaidt an 10 fl. verbott] Auf verherung beederthail ward inen der beschaid von denn herren pflegern. Die gebotten aman und vierer an zechen guldin, das sie nit in kay triben noch dennselbigen nit frezen, weder mit vieh noch rossen, auch nichz in im hauwen noch scheitten. Dessen sie sich hoch beschwerdt. [Jörgen Schencken gfeltt diser bschaid woll] Darnach sagt Jörg Schenckh zu mir. Hetten meine herren das vor zwainzig oder dreissig jaren gethon, es wer inen vil mehr am holz gutt, dann umb aintaussendt guldin.

 

Nun zu Steinhain, da man denn kay abtrib, da hinden auf den bichel, da die aichen seind, da giengen sovil aichen auf, das es jezt ain gannzer wald wer. Es ist aber an allen orthen in allen kayen allso gefrezt worden. Man hats auch inen nie gewerth, wie dann mir der aman selbert in andtwurth geben. Auch vor meinen herren pflegern selber bekanndt unnd ain gerechtigkait daraus machen wolt. Man wer in schuldig thrib und tratt darauf zulassen. [Des hoffmaister ander motiven dem aman vnd vier fürgehalten] Da fragt ich in, ob nit Stainhaimer in Amendingen thratt auch äckher hetten. Da sagt er: Ja. Fragt ich in, ob die Amendinger inen auch therfften die frucht darauf frezen, ehe unnd sie zeitig. Darauf sagt er: Nain. Allso da auch, wie ich allweg darvon gehert, das in geschribnen rechten ain artickhel, deß kay rechtens sey, wie lanng oder wievil jar, ainer dem andern schuldig ain kay zu hayen, dessen dann meine herren nit wenig in anndern herrschafften haben. Nachdem allem haben sie die von Stainhain ire viehwaiden ausgerummett wie auch von alter her, deß in nit zuwehren ist.

 

[Wie man die vieh waiden aus rhaumen soll] Es ist auch ain gut werckh, das man wayd geben lass, wa es geben soll, [fol 3v] unnd holz auch, wa holz sein soll, so kan man sie beede haben. Sie haben aber das reyß unnd geteyd auf hauffen geworffen, dasselbig under den himel verbrennen wollen. [Was deswegen denen von Stainhaim auf erlegtt worden] Das hab ich inen auch verbotten zuverbrennen unnd inen bevelch geben, daß sie das reyß bis Sant Gallen tag zu irer der gemaind gelegner zeit aufbuschlen unnd die buschlen nit lenger dan ain elen lang machen sollen ungevahrlich, damit das der flam nit zum ofen loch heraus schlach, das es nit ungevehrlich brinne, dann man allerlay unnbesorgsame leüth findet. Sie mügen alle jar ain grosse anzal buschlen machen, darmit alle jar vil klaffter scheytter erspart mügen werden.

 

[Ob das reiß den boden tung] Günstig herren es mecht jemandt sagen, es wer ain unnötthig oder unnuzlich ding, wa man scheittet oder kay machete, das mans sauber aufmachen soll. Das reiß thung den boden, das es desterbelder holz hernach geb, wie dann mir vor auch von ethlichen in andtwurt geben worden. [Was es für ein gelegenhaitt hab mit dem holzsaumen] Darauf gib ich disen bericht. Wa daß reyß ligt unnd schon ain holzsam dahin felt, so kann er nit zu boden vor dem reyß. Unnd so der holzsam schon zum boden verkomen ist, ehe unnd das reyß gefelt worden unnd hat den boden schon angenomen, so erstickht es unnder dem reyß sonderlich under dem thannen reyß, ehe unnd das reiß gar verwyst, so ist der boden mit graß überwachsen unnd wann dann der boden zum wassen werden, so kan der saum nit wol mehr zum erttrich komen. Wa man aber das reyß sauber aufmacht, das der sam zum boden kan, ehe und der boden zum wasen wiert, so wiert in dreu oder vier jaren [fol 4r] das jung holz, gar zu dickh. [Was der tung im holz seie] Deß darf man sich nit irren lassen, es ist der thung, denn es selbert mit sich bringt. Es wirt nach und nach absteen, was zu vil da ist. Dasselbig soll man nit daraus tragen noch fieren lassen. Es soll das ander thungen. Es ist auch deß holz rechter thung unnd nit das reyß, wie oben gehert.

 

[Wie man holz abtreiben soll, das bald ein anders hernacher waxe] Wan man ain kay machen will, daß ist holz abtreiben unnd welt geren, das bald ainanders hernach wiechse, so soll es angriffen werden gegen dem aufgang oder morgen, das der sehelufft den samen darein geben kind. So dasselbig nit sein kan, das der blaz zu schmal wer unnd kain holz hinder im hett, daß ist wann es an baufelder oder wasser gelegen wer, das es auf den aubendt kain holz hinder im hett oder gegen dem sehelufft, so soll er gegen mittler nacht angriffen werden von wegen deß obernluffts von mittag her. Unnd wan das holz daselb jar darvor nit samen tragen hat, so soll man ethliche samen, die man darfür erkendt, welche geren saumen tragen, hin und her in kay steen und bleiben lassen, biß sie samen tragen. So bald die rechte samen stamen, die weitin überkomen, tragen sie gern. So bald der saum darvon kompt, soll man die stamen oder hölzer umbhauen und hinweg thon. Der kay soll auch sauber ausgeraumbt sein, das der Saum zum Erterich komen müg. Wie eben gemelt, daß soll geschechen zu allen kayen, wa man abthreibt, wie eben gemelt.

 

[Vom holz, so abgestanden oder vom wind umbgeworffen] Ob aber das holz abgestanden wer oder daß [fol. 4v] es durch ain windfal umbgeschlagen wer worden, wie das offt geschickht, das kain samen stam verhanden weren, unnd kain holz darhinder, das der lufft den saumen nit darein bringen kan, [Vom holzsamen zu sehen] so mechte man holz samen darein sehen. [Bircken samen] So aber solcher holz saum, deß holz so zuvor da gestanden, deß vorder jar nit gerathen wer, so soll man den büerckhen samen darein sehen, ehe und der boden zum wasen wirt, und der büerckhen saum gerath gemainlich alle jar. Es thragen aber nit alle büerckhen saumen, wie dann under allen hölzern nit alle saumen stamen sind. Es ist aber kain holz saum, der das erdterich lieber und belder an nem, dann der büerckhen saum, und wachst bald auf, gibt bald holz. Darnach kan man wol andern saumen, deß holz so zuvor da gestanden, darein sehen. Wann er auf ain jar gerath, waß dasselbig aufkompt, so kan man die büerckhen darauß scheitten, das dann das ander dort komen mag. Welcher daß wasser nit getrunckhen, der waist nit den geschmackh.

 

Ginstig Herren! Dieweil ich gesehen unnd erfaren hab, waß mir zue Stainhein begegnet, unnd ich an andern orthen noch grössern schaden und unordnung gesehen unnd erfahren hab, so hab ich solchs meinen herren pflegern angezaigt, [Zu Frickenhausen und Holzgünz holz ohnordnungen] zum thail sie zu Frickhenhausen sehen lassen. Ich hab auch denn herren Engler zu Holzgünz im holz herumb gefüert unnd Seiner Weißhait bericht gethan, wie dann ich meines behalts anderst nit waiß dann meine herren die pfleger haben solchs an E. Wt. [fol. 5r] bracht, wie dann ich selber auch gethon hab. [Verordnete herren alle hölzer zubereitten: Luz von Freiburg allt bürgermeister, Raphael Sättelin stadtammann, Sylvester Gaup des rhatts] Darauf ain Ersamer Rath verursacht, dem herrn burgermaister Freyburger unnd den herren stadttaman Sättelin unnd den herren Silvester Gauppen, die drey ermelte herrn verordnet, alle hölzer zubereithen unnd besehen unnd den augenschein unnd bericht einzunemen.

 

[Zu Holzgünz erfaulung der segbaum im holz, in der schwendte] So haben sich alle drey herren, sich wol zuer innern, wie zum aller ersten geen Holzgünz in daß holz gefiert worden. Da hab ich inen auf den augenschein nit nur ainhundert jauchart holz boden angezaigt mit grossen stöckhen unnd erfaulenden seegbäumen, dern ethlichen da ist wol abzunemen, was daß für ain ordnung gewesen, wann man die segbäum im holz erfaulen lasst. Wann man rechte ordnung hett gehalten, so soll seider, das der kay gemacht worden, wol sovil holz da gwachsen sein, dann er wol sein kind, alls man zu Closterbeüren kaufft hat, dann deß weitt mer boden ist, [Warin nur hin und her ain bosch standt] aber jetzt zu mal nur hin und her ain bosch, ist diß die ursach, daß man nit saumen stamen hat steen lassen und der kay nacher nit gehayet. Nach dem abtreiben hat auch kain samen hinder im gehabt von dem grossen hard her, das es der saumen stamen notturfftig wer gewesen. Es müesst auch gehayet worden sein. Es wirt kain junger mann so alth, das es in der weil zu ainem rechten scheitt holz mer werd. Ursach, daß der boden so gar zum filz und wasen worden, ob schon die boschen saumen tragen, wie dann ethlich denn verschinen [fol. 5v] somer saumen tragen haben. Es kan aber der saum nit zum erdtterich. Der saum muß nur bey den faulen steckhen und faulen wurzen daß ertterich antreffen, daß nach unnd nach geschechen mag. In langer weil die bauren, die dem spittal, und deß spittalmaisters winschten es nit anderst.

 

[Ein kay innhalb des bächlins gegen Holzgünz zum holz zu bringen] Innhalb deß bächlings gegen Holzginz her ist auch ein grosser kay, den haben die herren auch gesehen, unnd in im gewesen. Da hab ich inen bericht gethon, wie derselbig mecht noch zum holz gebracht werden unnd hab innen angezaigt, wa man mit der herdt ainen schaden in den kay komen mecht, die schwenden genanth, unnd daß der kay gegen Holzgünz gehayet mag werden, in den nach vil groß schaur buschen gestanden, die haben eben dasselb jar saumen getragen. Die hab ich hernach hinweg scheitten lassen, so der stam darvon komen. Darnach hab ich den kay gehayett, wie mir bevolchen ward. Darinn das jung holz so dickh daher wachst, wie am wald. Wie man spricht, hetten meine herren nit zu der sach gethon, so wer es gangen wie mit dem kay in der schwenden, oder so mans noch frezen lasst oder darein threiben, so wiert es alls underthriben und hinweg gefrezt. Dann es fast buochin holz wirt und aichholz, dem das vieh gar gefehr ist.

 

[Kay am Lauber undermarck] Darnach seind die herren in dritten kay am lauber undermarckh hin ausgerithten. Da hab ich inen auch auf dem augenschein berichtt gethon, wie man demselben kay auch hayen mecht, und wa der gemaind der trib die weil mecht geben werden. Ich hab inen auch auf den augenschein bericht gethon, wa man vorthin [fol. 6r] scheitten mecht, das der gemaind der thrib nit verlegt wurd unnd dannacht wa man abscheitteten, auch gehayet wurd, biß der annder kay gewiechst, das man wider in in threiben kind. Ich hab zuvor die hölzer allenthalber beritten unnd gesehen, wie es mecht geordnet werden, daß ich auch auf den augenschein bericht kind thon, in allem darmit mir begegnett mecht werden. Dann ich gewisst, wie meiner herren underthonen gesinet seind, wie sie sich gegen mir gehalten hetten, wann sie die oberkait nit gefircht hetten. Sie hetten lieber mich unnd den kay mit ainander gefrezt, dann das sie waß hayetten. Mit dem reiß aufbuschlen, hab ich die zu Holzginz gehalten, wie die zu Steinhain in allem.

 

[Kaine deckruetten im kay zu hauwen] Es haben die von Stainhain deckhruethen wellen in dem kay hauwen, denn ich vor dreu jaren gehayet het. Sie hetten ain schaden darinn gethon. waß sie vier fueder deß jungen holz gehauen hetten. Deßgleichen begert der Schalckh zue Holzginz, der hat ain neu haus bauen, und Marthin Kaufman. [Nach Closterbeuren gewisen] Die hab ich geen Closterbeuren gewisen, mit vorwissen der steurherren. Daselbs habens sie gar wol funden, deß sonst ohne daß undergangen wer. Das haben sie gar ungeren gethon. Es het sie nit thaulet, wie sie ain blaz mit jungem holz abtriben hetten.

 

[Das reiß auf zu buschlen zu Holzgünz antwortt] So ich denen zu Holzginz anzaigt, sie solten das reiß auf buschlen, gaben sie mir in antwurt, ich solt es denen zu Schwaickhausen geben, kinden mit [fol. 6v] umbgeen. Sie zu Holzginz haben holz genug. Hab ich gewelt, das die kay zu Holzginz gehayet werden. So hab ich nun fast müessen selber darzu sehen, und an andern orthen mehr. Die Holzwart haben auch alle selber vieh, der zu Holzginz unnd sein nachparen. Ist fast ainer wie der ander. Zu dem dürffen sie sich nit so gar gegen iren nachparen abwerfen. Sie müessen offt thun, alls sehen sie es nit. Es wurd sonsten den holzwarthen geen wie mir. So die herren, alles zu Holzginz, wie obgehert gesehen.

 

[Frickenhauser holz ohnordnung] Darnach seind sie die herren geen Frickhenhausen gerithen, zum ersten in Eisinberg. [Eysenberg gmain holz] Da haben sie zum ersten das gemain holz angeritten unnd da gesehen, wie es abthriben, das die gemaind nach gar kein holz mehr hat, unnd der boden, der merenthail zum graßboden worden. Das ander jung holz hat das vieh abgestumppet, das es ist wie ein ribelin.

 

[Eysinberg herren holz] Darnach hebt an der herren holz der recht Eeßinberg. [Haffner schaden] Da haben vor jaren die hafner daß best holz hinweg gescheittet, unnd haben die grossen unnd rauchen schaurbuchen steen lassen. Daß welcher denn Eeßinberg ansicht, es sey von Lauben hinübert, der vermaindt, es sey ain schiner buechwald. Es standen aber die buechen auf dem boden, zechen oder zwanzig schritt, von ainander und noch weitter, unnd raichen mit den nesten oben zusamen. Es send etlich buochen darunder, das aine zechen oder zwelff claffter scheitter [fol. 7r] gibt, wann mans scheittet. [Schaurbuochen hinweg zu scheitten] Es ist vil jar, das das ander daraus gescheittet ist worden, es wer seyder noch ain scheytt holz gewachßen, wann die schaur buchen hinweg gewesen. Es wachst gar vil jung holz, darunter auf. Es ist deß jungen holz vil, desto umgefallen und zum thail erfaulet. Es wachst auf under der schaurbuechen, biß an die nest hinauf. Dann steet es ab und verdierbt und ertrinckht under dem trafft. Darnach wachst ain anders auf. Dem geschicht wie dem ersten, deß haben die herren gesehen.

 

[Bericht dariber] Darauf gab ich disen bericht, dieweil man sieht, das das jung holz nit fort kan und verderben muß. Unnd wann es noch hundert jar da stiennd, so wurd nit mehr holz, und bliben die schaurbuechen, und kind kain holz wachsen, auf dem grossen und weithen boden nit nur ainhundert jauchart inhatt, biß in das anderthall hinübert zum Bezenhauser weicherlin hinübert. Das kain ander mittel nit fürzunemen ist, dann daß man die buechen aus dem jungen holz niderhauen ließ, und felten die schaurbuechen auß dem jungen holz, auf das fleissigest so man kindt und mecht. Waß man nit scheitten kind, daß ließ man ligen biß es erbaumeth. [Auß schaur bueochen blöck und kol zu machen] In dreu oder vier jaren, so erstickht es und erbaumet, daß mans auch kolen [fol. 7v] kind, wie ich es zu Closterbeuren angericht hab. Deß wirt aber vil wüester bleckh geben, so sie gefelt wurden. So wiechst dann das ander holz für sich und hette man solchs vor dreissig oder vierzig jaren gethon, so wer jezt umb ethlich tausendt guldin schiner junger buechen, auf dem grossen und weithen boden, und mans schon wie oben gemelt, steen lasst, so bleibt es wie jezt. Es ist der boden so voller junger buechen, das sie nit allenthalber hierin haben kunden reitten. Die wachßen auf zum theil biß an die nest und verderben, dann wie oben gemelt. Deß alles haben die drey ermelte herren gesehen.

 

[Under dem Eysenberg Riblingen genannt] Under dem Eßinberg hat es ain rain und büchel, bey Bezenhausen. Der rain wirt Riblingen genant, der vor lengst gar abthriben unnd zum waßen werden. Da ist kain samenstam gestanden lassen noch nit gehayett werden, das an demselben kain hayen jez nit helffen mag. Hat auch kain saumen hinder im, der in müg erraichen, ist gar zum wasen worden. [Armen gsellen zuverleichen] Da ward auf dem augenschein allso darvon geredt, mahn mecht den boden den armen gesellen auf etlich jar leichen, dann es nit guth ackher geben wurd, wan die holzmastung daraus kompt, wann es erbauen wurd, das der filz und waß verwesen wer, wie ain ackher. So nem der boden den holzsamen wider an, das müest geschechen. [fol 8r] [Büechelen sätt] Wann ain äckher geriett, so künden man die büechela klauben. Daß man den boden besatten, so müesst es dann gehayett werden, wie ain anderer kay.

 

Darnach hab ich unnd der holzwart meine herren hinübert gefiert, inhalb deß Bezenhaußer weicherlin, unnd uber denn Eißinberg hinübert. [Der Haffner scheit blaz] Da haben die hafner ethliche jar gescheyttet haben. Die haben im eben gethon, wie jre vorelthern. Daß hab ich meinen herren angezaigt und darneben inen bericht gethon, wan man die hafner dahin hielt, das sy jetzt die grossen buchen auch scheytten müessen. So kemen die grossen buechen hinweg, und hayetten man den kay, dieweil er allso mit dem ackher beseet ist. Und wiß man die herdt heben hin, deß auch wol sein kan, wie dann die herren alles gesehen haben, wann daß jung holz aufkomet, so ließ man dann die herdt wider da geen und trib an ainen andern orth ab. Unnd thett demselbigen wie dem, so wiechst holz genug hernach. [Ehgatten zu Frickenhausen und Adelsried] Wa man im nit allso thut, so wirt alles zu egarthen, wie die herren dann auf dem augenschein gesehen haben, daß deß boden zu Frickhenhausen und Ardlaßried nit nur ainhundert jauchart, deß alles zu egart worden unnd kain holz mer darauf wachst.

 

[Weiyer holz] Darnach haben wir die herren durch die grossen kay unnder dem weicher holz hinauf gefüert, biß in daß weicher holz, und inen auch auf dem augenschein bericht [fol 8v] gethon, wie es mecht fürgenomen werden, dieweil der boden allso mit holzsamen besehet ist. Wie dann der augenschein mit sich bracht, da ward allso davon geredt, daß man solt ain strich für handen nemen, und waß in dem strich noch von stehenden holz dabliben wer, daß solt man hinweg scheitten, daß das jung holz vorth kind wachsen, und solt man denselben strich hayen. Und wan das aufkumpt, so solt man ain andern strich für handen nemen, darmit die herdt auch iren gang haben mecht. Dann es ist im selben wald und weicher holz, nur das best und geschlechtest daraus gescheittet werden. Unnd ist das holz gar weitleüff und kan doch das jung holz nit aufkomen, dem wer aber durch das mittel wol zuhelffen, wie angezaigt, das holz gnug daselbst wurd.

 

[Gegen Berdernauw werts] Darnach haben wir die herren neben deß bischofs undermarkch hinab gefiert gegen Berdernau werz. Da haben sie ain schön holz gesehen. Darnach wider herauf gegen Arlaßried. Da haben sie eben funden mit aller unordnung, wie vorhin den ganzen tag, daß man auch allenthalb das best daraus gescheyttet hat unnd die grossen buechen hat man steen lassen und ist weithleüff worden, unnd allenthalb ist das jung holz erthretten und gefrezt worden, an ethlichen orthen gar zu egarten worden. Da hab ich inen auch auf dem augenschein bericht gethon, wie mans ordnen mecht, das man wider zu holz komen kind und der gemaind der thrib nit gar verlegt wurd. Es hat ain grosse weitte inn das alles underthriben wie gehert, und die herren gesehen haben.

 

[Nach Santshausen am Mündelhaimischen hinum biß ann das Erckhaimisch] Es hebt an under Arlaßried, das allso das best daraus gescheittet werden und daß jung gefrezt und erschnetten bis gegen Santenhannsen am Mindelhaimischen hinumb, biß an daß Erckhaimer undermarkch. Ich hab inen auch bericht gethon, wie beede gemainden ire gemaind hölzer undertreiben und verwüesten, das sie gar wenig darinn zuscheitten mehr haben. [Bericht von wegen der Gmaind hölzer] Wan sie dann [fol 9r] ire gemaind hölzer gar abgetriben haben, so müesse man inen holz aus der herren wald geben. Das hab ich selber von inen gehert. Darauf hab ich in die antwurth geben: Sie haben der herrschafft und inen selber daß holz mit roß und vieh gefrezt. Ich sieh anderst nit dann waß roß und vieh nit underthreiben und essen mügen, das wellen jr der herrschafft mit dem feur helffen verbrennen. Es gehertten ain anders darzu solchs zufürkomen. Hab ich den herren auch auf dem augenschein bericht gethon.

 

[Der herren deputierten mainung wegen des eingenommenen augenscheins] Auf solchs ward von inen den herren geredt, es solt gemaine statt nit nur ainhundert guldin geben, sonder vil ain mehrers, das ain ganzer Ersamer Rath auch selber auf denn augenschein komen werden und deß alles gesehen hetten, alls wie sie die herren gesehen haben. Es ward auch geredt, es wer unmüglich, daß man ain Ersamen Rath allso berichten kind, alls hetten sys selber gesehen. Sie, die herren, redten auch allso darvon, wan mans allso bleiben ließ an allen orthen. So wer es umb wenig jar zuthun, daß man gar umb das holz kem.

 

[Relation an einen Ehrsamen Rhatt des eingenommen scheins halben] Nach einemung deß augenscheins und an gehertten bericht haben sie die drey ermelthen herren, E. E. F. Wt ainem Ersamen Rath relazion gethon, was sie gesehen und wie sie es allenthalber in hölzern befunden, auch waß bericht sie auf dem augenschein empfangen haben. [Der herren deputierten neben dem pfleger im spital verrichtens] Nach gethoner relazion hat man die amptleuth von Frickhenhausen und Arlaßried und Holzginz in das spittal beschickht. Dahin sind auch komen die drey ermelthe herren, auch der herr pfleger, stattaman Hannß Keller. Da haben sie die herren mich für Ir Weißhait gefordert, und mich angesprochen. Ich hab mich wol zuerinnern, wie ich mit [fol 9v] Irer Weißheit in wäldern und hölzern allenthalb herumb geritten seyen. Darauf haben sie ainem Ersamen Rath relazion gethon, wie sie es befunden haben.

 

[Auftragung des holzwarts ambt auf den hoffmaister] Darauf ain Ersamer Rath inen bevelch geben, mich anzusprechen, das ich das holzwarth ambt oder dienst auch auf mich neme, unnd die sachen allenthalber ins werkch bring und verrichten, wie auf dem augenschein darvon geredt sey worden. Darumb werd sich ain Ersamer Rath meiner mühe halber aller gebür verhalten. [Hatt sich der hoffmaister dessen beschwertt] Deß ich mich höchlich beschwerdt und gewidert hab, in ansehen daß ich mir und meinen acht kindern grossen unwillen aufladen wurd. Dann ich habs mit Steinhain erfaren gehabt, wie dann vornen her gnugsamlich angezaigt. Die herren wolten sich nit abweisen lassen und gaben mir zu antwurt, ich hette der sachen allenthalben gutten bericht, in deß spitalls und der statt hölzer auch aller gemainden hölzer, so iren underthonen zugeherig. Waß ain anderer der sachen bericht mecht werden, so geschech in der weil der oberkait zu allen hölzern noch mehr schaden.

 

[Auf zu sprechen hatts der hoffmaister, alls wie hiernacher verlautt, angenommen] Da begert ich an meine herren, sie täten meinen kindern auch verhelffen sein, daß ich die auf höf und güetter bringen mecht, die meinen herren zugeherig weren, so welt ich solchs auf mich nemen. Da sagt ich, E. Wt. mag wol abnemen, wann ich daß auf mich nim, unnd will die sach allenthalber verrichten, wie die notturfft erfordert. Waß ich meinen kinden für gunst und willen, bey allen meiner herren underthonen und zugeherigen machen wüerd, ich will mein selbs geschweigen, dann ich waiß die besoldung vorhin, die sie nur die underthonen am liebsten geben wurden, wann ich die sach auf mich nem. Darauf ward mir von Ihrer Weißhait in andtwurt geben, sie welten meine herren, meinen kinden helffen, sovil müglich und sein kind unnd [fol 10r] werde nur ain Ersamer Rath, ain besoldung geben, daran ich wol zufriden sein werd, und werde man mit schutz und schierm halten, wie es mir geet bevilch ich Gott.

 

[Annemmung des holzwarts ambts] Darauf hab ich die sach auf mich genomen, und ins werckh bracht, wie vornen her ermelt unnd auf dem augenschein davon geredt worden. [Den amptleuten auf den dörfern sein ampt eröffnett und offenttlichen verkündt] Es haben auch meine herren die amptleüth furgestelt und inen solchs fürgehalten, waß ich für bevelch von ainem Ersamen Rath empfangen hab, dem sollen sie geloben unnd nachkomen. Sie haben auch ordnung geben, das der spittalschreiber ain verkünd zedel in dörffern alls Steinhain, an der Buxach, Volckhrazhofen, Bronnen, Hizenhofen, Dickherlinßhausen, Woringen verkünden soll, [Kain kay für zu nemmen inn ban und gmaind hölzeren] daß meine herren nit allain in ihren banhelzer kay zu hayen fürgenomen, sonder wellen, daß sie solcher ordnung auch in iren gemaind helzern auch nachkomen und halten, wie inen von dem hofmaister, so darzu verordnet, befelch geben wirt.

 

Nach solchem hab ich auch ire gemaind hölzer allenthalben berithen, erstlich zu Frickhenhausen und Arlaßried. [Scheittordnung zu Frickenhausen undt Adelsried] Da hab ich inen ordnung geben, waß sie scheitten sollen. Daß vor nit bey inen gewesen, sonder hat jeder gescheittet, wa er gewelt hat. [Reiß auf zu machen und buschlen zu zeinen] Daß reiß haben sie an hauffen geworffen und unnuzlich verbrent, deß sie jezt haben müessen aufmachen unnd buschlen. Wann sie haben zein wellen machen, es sey in hof bainden oder vor den äckhern oder wisen, dessen sie gar vil brauchen, so ist jeder in daß gemaind holz gefahren.

 

[Jung Buechen zu fellen und anders abgeschafft] Und da jung buechen unnd [fol. 10v] waß im gefallen hat gehauen, deß ich bey inen abgeschafft unnd inen zein zeug geben, in iren viehwaiden unnd inen bläz ausgethailt, darumb haben sie gelöst unnd hat ain jeder sein thail sollen sauber aufmachen. Was nit zum zeinen gutt, haben sie sollen zum brennen und zu buschlen aufmachen. Darmit mügen sie das gemaindholz wol sparen und wachßsen lassen, und ire viehwaiden darmit raumen. Ire viehwaiden sind mit unnüzen getraid verwachßen, das kan ain kue dardurch schlieffen kan.

 

[Guoten holzboden zu der waid nd waid reichen boden zu unnuzem gesteid gemacht] Sie haben allso das widerspil gebraucht, haben den guthen holzboden zu der waid gemacht, und waid reichen boden zu unnuezen gesteid. Wa es inen waid geben soll, haben sie wegkhaltern und hagendorn unnd hagenbuzen, daß der augenschein zuerkennen gibt. Und wa sie schön buechen haben solten, da haben sie stimpf, die stehen wie die ribelin, wie dann die herren selber auch gesehen haben.

 

[Ein guetes fürnemmens] Ich het mir fürgenomen, ich welt es inen alle jar allso außthailen, in beeden gemainden, darmit die viehwaiden geraumbt mechten werden unnd die hölzer gehayet. [Kain zaun statt abzubrechen] Ich hab inen auch in beeden gemainden gebotten, daß kainer kain zaun statt abbrech, er zaige es mir dann zuvor an. So well ich selber sehen, was er für ain zäun holz notturfftig sey. Es sey zu Frickhenhausen, Arlaßried und Holzginz.

 

[Wagner holz ganz verbotten] Die alle sind in die hölzer gangen unnd die schönesten jungen buechen gehauen, dieselbigen den wangnern bracht, daß sie inen die wägen darfür äxen und laitter geschier machen, und waß zu den wägen gehert, daß ich inen auch verbothen und abgeschafft hab. Ich bin selbers mit inen in die hölzer gangen unnd inen mit ainander, einem jeden ain äx oder zwo zu seiner notturfft und laytter beüm außgethailt, in iren gemaind hölzern unnd allwegen nur ain stuckh darauß [fol. 11r] hauen lassen, wa es zu eng gestanden, darmit ich dem holz nit schaden thüe. Den blinden muß man zum brenen füeren, allso der gemaind auch und andern gemainden.

 

Es hat E. E. F. Wt. gnugsam gehert, vornen her, waß ich für ordnungen mit den kayen zu hayen fürgenomen hab, auch waß ich mit iren gemaind hölzern und vieh waiden fürgenomen unnd inns werkch bracht hab, wie dann der augenschain zuerkennen gibt. Dergleichen ich zu Holzgünz und Stainhain gehandelt hab. [Volckrazhofen, Bronnen, Hizenhoffen] Dergleichen hab ich mit Bronnen, Volckhrazhofen, Hizenhofen mit heuung der kay und aufbuschlen mit den zeinstetten, brennholz oder scheitholz.

 

[Dickenreißhausen ohnordnung] Ich hab auch nach dem bevelch gemaind hölzer zu Dickherlinßhausen beritten, deren sie ethlich hundert jauchart haben. Sie haben aber auch grosse unordnung darinn gehalten mit verwüestung deß holz. [Verkauffung an die Yler dem obern bader etc.] Sie habens vor ethlichen jaren an die Yler verkaufft und jezt ethlich jar her haben sie dem ober bader zukauffen geben, daß ich bey zway jaren, meinen herren den pflegern fürbracht, daß haben meine herren bey inen abgestelt. Sie haben auch kain kay gehayet. [Amans erkantnis des augenscheins] Ich hab den aman mit mir in iren hölzern herumb gefüert unnd im auf dem augenschein sovil bericht gethon, daß der aman der gemaind schaden erkent hat. Unnd kurzlich darnach ist der aman für meine herren die pfleger komen und Ir Weißhait gebetten, daß sie die herren pfleger den augenschein selber besehen, wie dann geschechen. Da haben meine herren befunden, daß sie lautter jung holz haben, deß gar schedlich abzutreiben, wie ich anderst nitt [fol. 11v] waiß, dannn daß meine herren die pfleger solchs E. E. F. Wt. ainem Ersamen Rath fürbracht haben. Deß amans begeren, dieweil sie die gemaind deer hölzer gar vil wie gehert. [Des spitals anlehen gegen der gmaindt zu Dickenreishausen als von Wolffartsschwenden item auf der Hezlinsburg] Die aber klain und unnüzlich zuschaitten, begert der aman, daß man inen der gemeind aus deß spittals hölzer leichen solt. Sie welten sie das spittal wider zalen, wann ire hölzer erwachßen, wie dann solchs bewilliget inen zuleichen ethlichs zu Wolffhartschwenden unnd ethlichs zu Hausen, auf der Hezlinburg. Da hab ich auch fürgenomen, denn selben kay zu hayen unnd auch der gmaind kay. Hetten sie ire kay gleich nach dem abtreiben gehayet, so weren ire hölzer langst erwachßen, das sie jezt nit löchnen dürffen.

 

[Daß reiß auf zu machen] Sie kinden auch vil erspart haben, wann sie das reyß alle jar wie fernd, so ichs in gebotten, aufgemacht hetten, das sie nit geren thetten. Sie haben aber vil fueder aufgebuschlett, darmit sie nit wenig klauffter erspart haben, unnd düerffen jez nit nach holz geen Wolffhartschwendin faren. Wann wirt der blind innen, daß im das dach rindt. Ich hab in gemein, in der ganzen herrschaft die kay zuhayen, mit dem reyß aufbuschlen, die hölzer selber ausgethailt, in iren gemainden und der herrschaft hölzer, wa man zu geben schuldig, das kainer kain zaunstatt abbrech, noch aufricht, das ers mir zuvor anzaige, so will ich sie besehen. [Jung holz mit den zeinen nit abzutreiben] So kind ich im darnach zeinzeug geben, dann sie gar vil jung holz mit den zeinen underthreyben haben. [Enge zeinstatt, so auf ein ander ganz ohnnuzlich] Sie haben an ethlichen orthen zein gemacht, das die ain stang auf der andern ligt. Darzu brauchen sie vil jung holz. Wann es allso aufainander ligt, so kan es nimer trückhnen unnd erfeilt ainander. [Es kan nach gelegenheitt mit drei, wan man seilen braucht, verricht werden. Memoria. Mitt gschrenckten zeinsterken ist es ein anders] Ich hett mir fürgenomen, nit mehr dan fünf oder sechs stangen [fol. 12r] yber ainander zumachen lassen, und an ethlichen orthen vier, darnach es die notturfft wer, fünf oder sechs stangen geben, ain hochen zaun obainander, so sie jezt zehen oder zwölff stangen aine auff die andere legen.

 

Ich hett aber in allem vil nachin reithins thon müessen. Ich hett allso kinden zu den holzscheüttern sehen, zu den kayen und eben zu allem biß es in ain ordnung bracht wer worden. Ich het die notturfft in den sachen allen mügen erkundigen. Meines erachtens ist es unvonnöthen, alles zubeschreiben, waferr ich aber gegen E. E. F. Wt. vermainth oder vor andern angeben were, samendt und sonder gegen ainem oder anderm in verdacht were. Allß hab ich ihn meinen diensten nit recht und wolmainender mainung gehandelt, gemainer statt und dem spittal nuz und gutt zu sein.

 

[Bittliches ersuochen, ob man sich Ire diensten nit recht gehalten vnd war] So bith ich man welle mir dasselbig nit verhalten, kan ich nit guthen bericht, mit dem augenschein und mit der thaatt thun, so will ich solchs endtgegnen. Ich hoff, ich hab in dem auferlegt und andern dienst gehandelt, deß dann mir bevolchen, das E. E. F. Wt. sament und sonders zufriden sein. Waß ich aber mir und meinen kinden für nuz und gunst gegen meiner herren underthonen geschafft hab, gib ich ainem jeden zubedenckhen.

 

[Auf die nachkömlinge zugedencken] Und von weß wegen das beschechen, wan in jedem dorf, so meinen herren zugeheren, ainer were, der umb sich sech, das seine kind und kindtskinder nacherkomen, der wurd sie nit begeren zuendterben oder zuverderben. Er wurd zu den andern sagen, die unsern müessen nacher auch etwas haben, hetten unsere eltern wie wir gehon, [fol. 12v] waß wurden wir haben. Mir thüeen gutte ordnungen schelten, mir solten nit wissen, wie eines solten vergelten. Unsere elthern haben uns angesehen, daß solten wir inen billich verjechen. Sie haben auch an uns gedacht, und nit alles umb gebracht. Gott der hat inen zeittliche narung geben und dort mit Cristum daß ewig leben, daß uns Gott allen geben. Amen.

 

Günstig Herren, ich bith E. E. F. Wt. underthenig und dienmüettig, welle disen meinen bericht, was ich gehandelt, so auß gehaiß und bevelch geschechen, mir nit zu ungunsten rechnen. Ich will mich sambt meinem weib und kinder in E. E. F. Wt. vetterlich bedenkhen bevolchen haben.

 

Gehorsamer undertheniger underthon

Michael Schwegelin

Hoffmaister im Spital