Memmingens Schießstätte
Eine Schießstätte wird in Memmingen erstmals 1466 erwähnt. Ihre Gebäude wurden 1632 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt. Erst 1653 erfolgte ein Wiederaufbau; 1706 wurde das Haus zur Büchsenwirtschaft umgebaut. Nach einem Brand 1839 wiederrichtet, wurde die Schießstatt 1856 zum Schauplatz eines der größten Feste, die Memmingen in dieser Zeit erlebt haben dürfte: Am landwirtschaftlichen Fest des Distrikts Westgünz, wozu neben Memmingen die Landgerichte Ottobeuren, Babenhausen, Roggenburg, Illertissen und Grönenbach gehörten, sollen zwischen 10.000 und 12.000 Menschen teilgenommen haben.
Im Archiv-Schaufenster sind ein Plan des XI. Platzes im Memminger Stadtetter mit der Schießstätte (aus der Knollschen Mappe, 18. Jh.) und ein Aquarell von Elias Küchlin aus der „Schiebengallerie“ der Memminger Bolzschützengesellschaft zu sehen. Letzteres zeigt das Bild einer 1823 verwendeten Schützenscheibe, auf der verschiedene Spielgeräte der Zeit zu erkennen sind (Umschrift: „Das Glück geht unter und geht auf, sein Fußgestell ist rund“).