Stadt Memmingen:Die letzten Tage von Diktatur und Krieg in Memmingen 1945

Die letzten Tage von Diktatur und Krieg in Memmingen 1945

Nach der sog. "Gleichschaltung" der Städte und Gemeinden im März 1933 wurden demokratische Parteien verboten, eine freie Presse ausgeschaltet, andersdenkende Menschen ausgegrenzt, Juden diffamiert und ermordet. Die Wiederbewaffnung des Deutschen Reiches zeigte sich unter anderem in der Inbetriebnahme eines Fliegerhorstes östlich Memmingens (1937), der Beginn des Zweiten Weltkrieges in der Errichtung eines Kriegsgefangenenlagers im Westen der Stadt (1940). Ausländische Arbeitskräfte prägten das Bild in Industrie und Landwirtschaft. Die anfängliche Begeisterung und Zustimmung zum Nationalsozialismus nahm zusehends ab, als die Kriegswirtschaft die Versorgung der Bevölkerung einschränkte und die zahlreicher werdenden Fliegeralarme und -angriffe den Alltag der Frauen, Männer und Kinder beeinträchtigte.

Die nachfolgende Chronik zu den 34 letzten Tagen von Diktatur und Krieg mit Zeitzeugenerinnerungen, historischen Fotografien und Quellen wurde 2020 konzipiert und 2025 überarbeitet. Sie beginnt mit einem eindringlichen Appell von Memminger Bürgern an die Verantwortlichen im Rathaus (5. April 1945) und endet zum Ende des Zweiten Weltkrieges (8. Mai 1945). Bis zum 8. Mai 2025 werden sich nun Tag für Tag Fenster öffnen und Einblicke in den Alltag der Menschen vor 80 Jahren gewähren..

Die einführenden Texte stammen von Heribert Guschewski (HG) und Christoph Engelhard (CE). Hinweise auf grundlegende Darstellungen zur Geschichte Memmingens im Jahr 1945 finden Sie hier. Anregungen, Kommentare und Ergänzungen sind willkommen! Kontakt: Heribert Guschewski (heribert.guschewski(at)yahoo.de) und Christoph Engelhard (christoph.engelhard(at)memmingen.de).

Fünf Tage nach Ostern schreiben Memminger Einwohner an Bürgermeister Dr. Heinrich Berndl und fordern eine bedingungslose Übergabe der Stadt, um eine „sinnlose Zerstörung“ zu verhindern und „Volksvermögen“ zu erhalten. In den darauffolgenden Tagen wird sich Memmingens Bürgermeister Dr. Berndl bei der Memminger Dienststellen der Wehrmacht mehrfach für eine Beseitigung der Panzersperren auf den Straßen und eines Munitionsdepots in der „Burg“ am Ulmer Tor einsetzen. (CE)

Aufruf: „Es geht das Gerücht, daß vor kurzem ein Beschluß gefaßt wurde, daß unsere Stadt im Falle eines feindlichen Anmarsches verteidigt werden soll. Es ist nebensächlich, wie dieser Beschluß zustande kam, aber sehr wichtig ist es für Sie zu wissen, wie die Einwohnerschaft über diesen Beschluß denkt. Niemand, aber auch gar niemand, wird eine solche wahnwitzige Verteidigung etwas nützen: dagegen wird sie unsere Stadt in weniger als einer Stunde in einen Trümmerhaufen verwandeln, unschätzbare Werte zerstören und namenloses Elend über die Einwohnerschaft bringen. Nur ein Narr kann annehmen, daß wir in der Lage sind, den feindlichen Vormarsch auch nur für Stunden aufzuhalten, geschweige denn, den Gang der Kriegsereignisse zu beeinflussen. Was diese Hals über Kopf ausgeworfenen Hindernisse für einen praktischen Wert haben, ist nun doch schon zur Genüge erwiesen. Herr Bürgermeister! Wir beschwören Sie, alles zu tun, um dieses unsagbare Unglück von unserer Stadt abzuwenden. Sie sind das verantwortliche Oberhaupt derselben, nicht der Kreisleiter und nicht der Kampfkommandant und von Ihnen wir seinerzeit Rechenschaft über Ihr Handeln verlangt werden. Die Entscheidung, ob Verteidigung (= sinnlose Zerstörung) oder bedingungslose Übergabe (= Erhaltung des Volksvermögens) dürfte Ihnen nicht schwer fallen. Wenn Sie nicht handeln, sind wir gezwungen, es zu tun. Vivat Memmingia! Mehrere Einwohner.“ (Quelle: Memminger Geschichtsblätter 1989/90)

Aus dem Tagebuch des Gymnasiallehrers Hans Weis zum 5. April 1945: „Im Radio: „Wer ´ehrlos´ von Kapitulation und Frieden spricht, wird aufgehängt, er soll ´in Schande´ sterben.“ Also wer so ´ehrlos´ ist, daß er diesem sinn- und zwecklosen Morden und Zerstören ein Ende wünscht, der soll sterben. Aber der ehrlose Lump Hitler, der ein Feigling ist um seinem Volk den Frieden zu geben, weil es seinen Kopf kostet, dieser Wicht will von Ehre reden.“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, F Weis Tagebücher)

Aus dem "Allgäuer Beobachter" vom 5. April 1945: "Zuviel Baumschatten im Garten: Wer in seinem Garten jeden freien Raum mit Nutzgewächsen besetzen will, was in diesem Jahr unbedingte Pflicht ist, muß dabei vor allem in Betracht ziehen, daß diesen Pflanzen möglichst ungehindert Sonne zukommen muß und daß kein Baumschatten ihnen diese Licht- und Wärmezufuhr beeinträchtigt. Wo es sich um guttragende Obstbäume handelt, wird man beim Anlegen der Beete darauf Rücksicht nehmen, steht aber irgend ein anderer Baum nahe dem Platz, auf dem das Gemiüse wachsen soll, dann möge man ihn lieber opfern als auf das Gedeihen des anderen Obstes und des Gemüses zu verzichten. In einem Garten, der auschließich Nutzzwecken dient, sind Wald- und Parkbäume nicht am Platz, weil sie den Bcdengewächsen Licht und Nahrung nehmen. Je kleiner der zum Anbau verfügbare Raum, desto ungehinderter muß die Sonnenbestrahlung sein." (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 05.04.1945)

Aus dem "Allgäuer Beobachter" vom 5. April 1945: "Diebstahl von Kleintieren: Bei Diebstählen in Heimgärten und Höfen haben es die Täter in letzter Zeit besonders auf Hasen, Hühner und Enten abgesehen und damit die Betroffenen um die Früchte oft jahrelanger Arbeit und Mühe gebracht. Diebstähle dieser Art werden meist unter Ausnutzung der durch den Krieg bedingten besonderen Verhältnisse begangen, sind daher sehr verwerflich und werden schwer bestraft. Es ergeht hiermit die Aufforderung an jedermann, zur Bekämpfung dieser Diebstähle mitzuwirken und der örtlichen Polizei (Kriminal-. Schutzpolizei oder Gendarmerie) alle verdächtigen Personen zu benennen oder Wahrnehmungen mitzuteilen, die auf einen solchen Diebstahl hindeuten, wie z. B. das Verzehren von Kleintierfleisch bei Personen, die selbst nicht Besitzer von Kleintieren sind, die Beobachtung von Geflügelfedern. Hasenfellen, Eingeweiden, von Tierfüßen oder -knochen oder von Tauschhandel mit Fleisch. Für erfolgreiche Mitteilungen, durch die eine Überführung von Tätern gelingt, die Kleintierdiebstähle verübt haben, wird unter Ausschluß des Rechtsweges eine Belohnung von 100 bis 500 RM. zugesagt. Die Belohnung ist nicht für Beamte bestimmt, die selbst zur Verfolgung von strafbaren Handlungen berufen sind. Der Name eines Mitteilers wird auf Wunsch geheim gehalten. (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 05.04.1945)

Wenige Wochen nach den Reichstagswahlen im September 1930, bei der die NSDAP in Memmingen nahezu gleich viele Stimmen wie Bayerische Volkspartei und Sozialdemokratische Partei erhielt, gründete die Memminger Ortsgruppe ein eigenes Parteiorgan, den „Allgäuer Beobachter“. Die Zeitung wurde zum nationalsozialistischen Propaganda-Instrument und verdrängte zum Jahresende 1935 die beiden Memminger Lokalzeitungen „Memminger Zeitung“ und „Memminger Volksblatt“. Die NS-Kreisleiter Fritz Reiger und Wilhelm Schwarz versuchten als Herausgeberin der Zeitung die öffentliche Stimmung zu lenken - nicht erst ab dem Kriegsbeginn 1939. Dies scheiterte ab Dezember 1941 zwar zusehends, wie die Berichte der Memminger Schutzpolizei belegen. Es hinderte die Redakteure des „Allgäuer Beobachters“ jedoch nicht daran, noch in den letzten Kriegstagen im April 1945 menschenverachtende Durchhaltepropaganda zu verbreiten. (CE)

Auszug aus dem Allgäuer Beoachter vom 6. April 1945 (Rubrik: „Aus der Heimat“): „Trotz allem: Hart ist im Krieg das Leben für jeden einzelnen, groß sind die Anforderungen, die an die seelische Spannkraft jeder Frau, jedes Mannes gestellt werden müssen. Und im Leben eines jeden gibt es wohl manchmal Augenblicke, in denen er glaubt, daß die Last zu groß ist, die auf seine Schultern gelegt wurde. Wenn er dann mit trüben Augen in die Welt blickt, scheinen die Sorgen und Kümmernisse zu dunklen Wolken zu werden, die die Sonne verdunkeln, und vergebens sucht er den Sinn seines Lebens zu erfassen. Der Sinn unsres Lebens – liegt er nicht darin, daß wir eine Aufgabe zu erfüllen haben? Eine Aufgabe, die in unserem Beruf, in unserer Familie und dadurch in unserem Volk ruht? Gewiß, der Alltag bringt es mit sich, daß wir diese Aufgabe nicht immer sehen, daß wir vielleicht nur die Last empfinden, die sie einmal mit sich bringen kann. Schwer und hart kann unser Leben sein. Und doch wollen wir „ja“ sagen zu unserem Leben. Denn dann, wenn es am allerschwersten ist, wächst in uns auch die Kraft, es zu tragen. Nie wird uns mehr an Sorgen und Kümmernissen auferlegt, als wir zu tragen imstande sind. Nur wer den festen Glauben an die Erfüllung seines Lebens in sich trägt, wird auch in harten Tagen die Kraft haben, dieses Leben zu bejahen: An eine Erkenntnis wollen wir immer denken: Jeder ist so viel wert, wie er Glauben in sich trägt. Groß und fest soll deshalb dieser Glaube sein, auch dann und erst recht dann, wenn unser Leben hart und schwer geworden ist.“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 06.04.1945)

Aus dem Tagebuch des Gymnasiallehrers Hans Weis vom 6. April 1945: „Wir hungern. […] In der Stadt keine Seife, keine Zündhölzer, kein Salz. […] Zuhause haben wir keinen Butter mehr und fast kein Brot. Dafür einen „Volkssturmdienstbefehl“ für Sonntagmorgen.“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, F Weis Tagebücher)

Wegen der fortdauernden Gefahr durch Fliegerangriffe wird im Gau Schwaben das Signal „akute Luftgefahr“ eingeführt. Es besteht – so verkündet der Allgäuer Beobachter in seiner Ausgabe vom 7. April 1945 – aus zwei Heultonschwingungen von acht Sekunden. Diesem Signal geht das Signal für Fliegeralarm mit 15 Heultonschwingungen voraus, das die Bevölkerung im Warngebiet zum „luftschutzmäßigen Verhalten“, also zum Aufsuchen von Luftschutzräumen auffordert. (HG)

Auszug aus dem Allgäuer Beobachter vom 7. April 1945: „Pferdegespanne bei Luftgefahr. Wer mit einem Pferdegespann auf der Straße vom Fliegerangriff überrascht wird, hat sofort in eine Seitenstraße einzubiegen, sofern er eine Notunterkunft für Tiere nicht mehr erreichen kann. Das Fuhrwerk muß am rechten Rand der Fahrbahn – bei Einbahnstraßen auch am linken – abgestellt werden. Die Pferde sind abzuspannen und nach Möglichkeit in Höfen an Bäumen und dergleichen anzubinden, keinesfalls aber an irgendwelchen Wasserentnahmstellen, wie Brunnen, Hydranten usw. Notfalls sind die Pferde mit dem Kopf nach dem Wagen, der selbstverständlich gut angebremst sein muß, zu stellen und kurz an diesem anzubinden. Nach Möglichkeit sind Decken überzulegen. Der Fahrer hat auf alle Fälle dafür zu sorgen, daß die Pferde auf der Straße niemanden gefährden, kein Hindernis für Löschfahrzeuge bilden oder sonstwie die Durchführung von Luftschutzmaßnahmen stören können. Keinesfalls dürfen die Tiere mit nicht abgesträngtem Geschirr einfach auf der Straße stehengelassen werden.“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 07.04.1945)

Aus dem Tagebuch des Gymnasiallehrers Hans Weis vom 7. April 1945: „Ein Bub in der 4. Klasse: ´O mei! A Panzerfaust! Dia brauch ma nimma. Es gaut ja so schnell.´ Dieses Kind ist gescheiter als Hitler und alle seine Nazigenerale. Der Bub weiß, daß der Krieg verloren und dass ein weiterer Widerstand nutzlos und ein Verbrechen ist.“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, F Weis Tagebücher)

Um den vorrückenden alliierten Kampfverbänden den Zutritt ins Stadtgebiet zu erschweren, werden überall im Stadtgebiet von Kommandos des Volkssturmes Panzersperren und Schutzgräben errichtet. (CE)

Bürgermeister Dr. Heinrich Berndl: "Der Volkssturm hat seit Samstagnachmittag und insbesondere Sonntag im Stadtbereich an den verschiedensten Stellen Panzersperren vorgesehen. So wird beim Schweizerberg, an der äußeren Ulmerstraße, Lindauerstraße, sodann beim Lindenbad, Augsburgerstraße und Kemptertor mittels Gräben und starken Balken eine Panzersperre vorgesehen. 40 fm 30-45 cm starkes Holz wird zur Abwehr verwendet. Weitere 75 fm sind für den Stadtbereich noch notwendig, konnten aber bisher nicht mehr beschafft werden. Die Volkssturmleute, die diese Grabarbeiten vollführten, hatten von den Kirchgängern am Sonntag viele Spottworte zu hören. Daneben aber stieg der Unmut der Bevölkerung, daß die Stadt verteidigt werden sollte, in besonders hohem Maße." (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, F Berndl)

Aus dem Tagebuch des Gymnasiallehrers Hans Weis zum 8. April 1945: „Der berühmte Appell im Unionkino findet nach guter Naziart natürlich nicht statt. Die Hauptsache: Man wurde Sonntags früh herausgejagt, hatte die Unruhe-Störung. An der ´steinernen Bruck´ werden fieberhaft durch je 8 Mann tiefe quadratische Löcher ausgegraben. Zum Sprengen hergerichtet. Einer sagt: ´Wenn se durch da Atlantikwall, Maginot und Siegfriedlinie komme sind, dann kommet se au über da Stadtbach.´ Dieser einfache Mann ist gescheiter als Hitler und seine sämtlichen Nazigenerale. Er weiß, daß der Krieg verloren und weiterer Widerstand sinnlos ist. Eine Abteilung Schanzer zieht vorbei mit einer Schaufel und einem braunen Nazikommissar. Auf dem ´Appellplatz Pfalzer´ stehen die jammervollen Vaterlandsverteidiger des 4. Aufgebots: Lahme, ohne Arm, ohne Hände, und lassen sich von Nertinger sagen, daß ´in Folge der überstürzenden Ereignisse ein Befehl den andern jage und aufhebt.´ Wachdienst wird eingeteilt.“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, F Weis Tagebücher)

Bereits am 18. März 1944 und am 18. Juli 1944 war der Fliegerhorst Ziel großer Fliegerangriffe geworden – ohne Schäden in der Stadt. Das sollte sich am 20. Juli 1944 und am 9. April 1945 ändern: Bei letzterem Angriff durch 96 viermotorige Bomber des Typs "Liberator" mit 211,3 Tonnen Bomben wurden viele Häuser in der Antonierstraße und an anderen Stellen im Memminger Osten beschädigt; Menschen kamen am 9. April, anders als noch ein dreiviertel Jahr zuvor, nicht ums Leben. (HG)

Aus dem Bericht der Luftschutzbeauftragten Anny Schmid: „Die Sirenen heulten immer wieder. Kaum wurde Entwarnung gegeben, folgte bald darauf wieder ein Alarm. Erregt und unsicher war besonders die Landbevölkerung, die hier ihre nötigen Einkäufe tätigen mußte und noch nie in einem Schutzraum war. „Bei euch in der Stadt kann man sich ja nicht mehr aufhalten, kein Mensch will mehr herein, wenn er nicht unbedingt muß“, war die allgemeine Klage der auf dem Lande lebenden Bewohner. Sie hatten recht, denn um 17.00 Uhr heulten wieder die Sirenen, zum fünftenmal an diesem Tage. Kaum waren wir im Keller, wurden wir von einem größeren feindlichen Verband überflogen und gleich darauf ging ein Bombenregen über die Stadt und den Fliegerhorst nieder. Es „prasselte“ nur so! Man konnte genau feststellen, daß der Fliegerhorst das Ziel war und bei der nächsten Welle, daß etwas näher im Ostgebiet der Stadt die Bomben niedergegangen sein müssen. Kleinlaut und sorgenvoll saßen wir im Keller. Gleich, nachdem Ruhe eingetreten war, gingen die Amtsträger nach oben zur Kontrolle. In den Höfen und auf der Straße lagen viele Lamettastreifen, die der Feind abwarf, um die Zielsuchgeräte der Fliegerabwehr zu beeinflussen. Auch kleine Zünder wurden teilweise geborgen. Radfahrende Melder der örtlichen LS-Leitung fuhren durch die Straßen mit dem Ruf: "Alle Dachboden sofort nach Brandbomben absuchen!" Wir Amtsträger gaben diese Aufforderung sofort weiter. Es war noch keine Entwarnung gekommen, als die Selbstschutzkräfte einsatzbereit die Dachböden kontrollierten. Dabei konnte man von hier oben große Brände in verschiedenen Himmelsrichtungen feststellen. Ein gefährlicher großer Brand wütete in der Kalchstraße Nr. 1 im Konditorei-Cafe Kohler und bedrohte einen großen Häuserblock ganz nahe am Rathaus. Mächtige Brände wüteten auch in der Zimmerei Braun in der Augsburger Straße Nr. 66 und in der Kartonagenfabrik Kolb in der Antonierstraße Nr. 9. Beide Betriebe wurden schon zum drittenmal schwer heimgesucht.Viele Häuser der Antonierstraße, soweit diese nicht schon am 20. Juli 1944 getroffen wurden, standen in Flammen oder fingen zu brennen an. Überall waren Frauen und Männer mit dem Löschen der Brände beschäftigt und standen mutig oftmals in gefährlichem Einsatz. Es war schwer, sich durch diese Hitze und die vielen Bombentrichter und das Hasten der Menschen einen Weg in den entlegensten Teil der Ostsiedlung zu bahnen. Da meldete mir ein junger Mann, daß eine Phosphorbrandbombe in der Nähe liegt. Es war nur die Glaskugel einer Lampe, die am Rande eines Bombentrichters lag und im Feuerschein phosphorähnlich wirkte. Mehrere Brandbombenblindgänger steckten oder lagen im oder am Rand des Bombentrichters. Ich stieg darüber und ließ sie liegen, hier waren sie ungefährlich. In diesem äußersten Stadtzipfel gab es nur wenige Helfer. Zwei Männer von der Werksfeuerwehr der Firma Stehle waren mit einer kleinen Motorspritze dabei, das von oben bis unten brennende Haus Richthofenstraße Nr. 23 zu löschen. Schräg gegenüber im Hause Nr. 20 bemühten sich zwei Männer, die noch gut erhaltenen Möbel aus dem zerstörten Haus zu retten. Hier half ich. Da bemerkte ich plötzlich, daß das im total zerstörten Teil des Hauses aufgestapelte Brennmaterial zu brennen begann. Der Brand wäre leicht zu löschen, ich suche nach einem Eimer, wo aber kann ich Wasser holen? Eimerkette mit einem Eimer, unmöglich! Der Entstehungsbrand soll doch das
Wenige, das die Bomben verschonten, nicht auch noch zerstören. Da wollte ich mit meinen Händen die glimmenden Briketts entfernen, aber meine leichten Lederhandschuhe platzten und kleine Brandwunden waren die Folge. Ein kräftiger Wasserstrahl aus der Motorspritze der beiden Werksfeuerwehrleute löschte im Nu den kleinen Brand. Jetzt nahm ich die Gasmaske ab und sah, daß nicht nur im Fliegerhorst Rauch aufstieg, sondern auch mindestens sechs Anwesen im nahen Memmingerberg brannten. Plötzlich stieg auch aus der Kirchturmspitze des Dorfes eine senkrechte Rauchfahne hoch. Ein Teil der Turmspitze brannte ab.“
(Quelle: Memminger Geschichtsblätter 1979, S. 36-37)

Bürgermeister Dr. Heinrich Berndl: "Beim 201. Fliegeralarm am Montag, den 9. April wurde bei prachtvollem Wetter um 17 Uhr der Fliegerhorst angegriffen. Hiebei wurde vor allem das Rollfeld samt Startbahn schwer beschädigt. Der Fliegerhorst hat bisher hiewegen 1 Toten, 2 Schwerverwundete und mehrere Leichtverwundete zu beklagen. Neben dem Fliegerhorst Memmingen wurden die Horste von Landsberg, Lager Lechfeld, Leipheim, Fürstenfeldbruck und offenbar auch bei München schwer getroffen. Der Feind will offensichtlich die Luftwaffe voll niederkämpfen, um durch Zerstörung dieser Abwehr den Krieg baldigst zu beenden." (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, F Berndl)

Unmittelbar nach dem Luftangriff begannen die Mitglieder des Luftschutzes nach Blindgängern bzw. Brandbomben zu suchen, um weiteres Unheil zu verhindern. (CE)

Aus dem Bericht der Luftschutzbeauftragten Anny Schmid: „Morgens um 8 Uhr stellte ich mit meinen LS-Kameradinnen die „weiblichen Arbeitstrupps“ zusammen, die sich freiwillig eingefunden hatten, um Hab und Gut der Ausgebombten zu bergen. Wegen der auffallend großen Zahl von Brandbomben-Blindgängern halfen wir, Frau Stetter, Frau Zimmermann und ich, beim Einsammeln dieser Blindgänger. Unsere nicht ganz ungefährliche Arbeit wurde zweimal vom Fliegeralarm gestört. Es war ein beängstigendes Gefühl, wenn uns mit Stabbrandbomben-Blindgängern in den Händen Fliegeralarm überraschte und wir in dieser zerstörten Gegend keine geeignete Zufluchtstätte fanden. Für die „Weiblichen Arbeitstrupps“ und auch für uns Dreien ging die Gefahr ohne Schaden vorbei.“ (Quelle: Memminger Geschichtblätter 1979, S. 37)

Aus dem Tagebuch des Gymnasiallehrers Hans Weis zum 10. April 1945: „Am Bahnhof immer interessant: Die Beeteinfassung ist jetzt der „Wartesaal“. Wer da alles sitzt! Soldaten, Arbeitsmaiden, Ausgebombte, Ukrainerinnen, Franzosen, Rote Kreuzmatrazen, Russen, Verwundete, HJ, Offiziere, Sanitäter. […] Ein internationaler Weltverkehrsplatz. Amerikaner und Engländer mit souveräner Siegerhaltung, rauchend, schlendernd […]. Abend wieder wie üblich vertrödelt, seit alles keinen Wert mehr hat.“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, F Weis Tagebücher)

Wie bei den Krankenhäusern sollen nun auch auf den Dächern der Schulen, die für Lazarettzwecke benützt werden, "Rot-Kreuz-Zeichen" angebracht werden, um sie vor Fliegerangriffen zu schützen. Täglich gibt es mehrere Fliegeralarme, bei denen in diesen Tagen bislang niemand sein Leben verliert. (CE)

Auszug aus der Chronik von Bürgermeister Dr. Heinrich Berndl: "Die Ärzte des neuen Lazaretts sind großenteils untergebracht. Oberfeldarzt Dr. Olbrich wurde in der Villa Bolkart bei der katholischen Kirche und Oberstabsarzt Univ.-Prof. Dr. Reischauer im II: Stock der Villa Flach eingemietet. Mit den Quartiergebern kam ein nur angenehmes Verhältnis zustande. Auch die übrigen Ärzte wurden großenteils untergebracht. Sie streben indessen an, auch ihre Familien hieher kommen lassen zu können. Das läßt sich infolge der Raumnot indessen nicht ermöglichen. In den breiten Gängen der Lazarette werden die überaus zahlreichen Verwundeten untergebracht. Ständig kommen neue Verwundete. Ich habe mit Nachdruck darauf gedrängt, daß das Rot-Kreuz-Zeichen an den Schulen angebracht wird, wodurch uns ein besserer Luftschutz wohl gewährleistet erscheint. Heute, Mittwoch 11. April, kommt die Nachricht, daß das Hotel Adler zu Lazarettzwecken beschlagnahmt ist. Das Gleiche steht für den Schwarzen Ochsen bevor. Oberfeldarzt Dr. Sonntag hat zwar zugesagt, daß für den Ufa-Filmstab zur etwaigen Fertigstellung des Farbfilmes über die Puppenspiele das Hotel Adler noch auf 2-3 Wochen überlassen blieb. Im Saal des Hotel Adler sind schon seit 10 Tagen Lazarettgegenstände aufgestapelt." (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, F Berndl)

Die Überlegenheit der allierten Luftverbände ist total. In Memmingen wird in diesen Tagen täglich zwischen sechs und acht Mal Luftalarm ausgelöst, eine Nervenbelastung für die Bevölkerung ohnegleichen. Ein geregeltes Leben, zum Beispiel Schulunterricht, ist in der Stadt kaum noch möglich. Die überfüllten Lazarette sprechen eine deutliche Sprache. Der Zusammenbruch der Front sowie das Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten ist trotz aller Durchhalte-Parolen nur noch eine Frage von Tagen. (HG)

Kurt Maßmann, Schriftsteller der Nationalsozialistischen Parteikorrespondenz NSK, im Allgäuer Beobachter vom 12. April 1945 „Wochenspruch der NSDAP: „Man soll nicht bloß handeln, sondern es auch mit der Zuversicht tun, als hänge der Erfolg lediglich von einem selbst ab“ (Wilhelm von Humboldt). Die eherne Parole: Darauf kommt es allein und vor allem an in der Stunde der Not, daß man sich wehrt, daß man zurückschlägt und auf den Füßen bleibt, kurz, daß man handelt! Wer handelt, gibt sich nicht selbst auf. Wer sich nicht selbst aufgibt, der ist in keiner Gefahr verloren, so überaus groß ihre Bedrohung für den schweren Augenblick auch scheinen mag, der nächste Augenblick wird schon wieder leichter sein. Handeln! Das gilt dem einzelnen und das gilt dem Volke, das im Kampfe auf Leben und Tod gleicherweise tapfer die Höhen und die Täler des Krieges durchschreiten muß und dem es, durch je gefährlichere Tiefen der Weg geht, bestimmt ist, mit um so größerer Standhaftigkeit den Weg zu Ende zu gehen, der Opfer nicht achtend und die Toten nicht zählend. Einen anderen Weg in die Freiheit und das zukünftige Leben des Volkes gibt es nicht. Handeln - das ist die eherne Parole der Zeit. Alles Handeln des Volkes aber ist nichts anders als die Summe des Handelns und Verhaltens jedes einzelnen im Volke, und die Kraft, die das Volk einzusetzen hat, um durch Standhaftigkeit zu bestehen, sit die Summe der Kraft, die jeder einzelne im Volke, Mann, Frau und Kind, in die Waagschale der Zeit werfen. In solchem Sinne kommt es auf eine jede nüchterne und überzeugende Weise wahrlich auf jeden einzelnen an, auf sein Handeln und Verhalten, und von der Kraft oder Mattigkeit seines Herzens hängt mit die Entscheidung ab. Darum soll und muß der einzelne mit der Zuversicht und dem Glauben handeln als hinge der Erfolg von ihm selbst ab, enn er hängt wirklich in einem tieferen und entscheidenden Sinne mit von ihm ab!“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 12.04.1945)

Anordnung von Bürgermeister Dr. Berndl am 12. April 1945: "In den unter Verwaltung der Stadt stehenden Waldungen ist verboten: 1. Jedes Sammeln von Holz in aufbereiteten Schlägen, das sind Plätze mit soeben durchgeführten Baumfällungen, 2. Eigenmächtiges Holen von Holz mit Axt und Säge, 3. Das Holen von Fichtenzapfen und Leseholz mittels Gespann. Das Sammeln von Fichtenzapfen und dürrem Holz, das am Boden liegt aber umgedrückt werden kann, ist bis auf weiteres ohne Schein erlaubt." (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 12.04.1945)

Vorschau auf den 20. April im Allgäuer Beobachter vom 12. April 1945: "Am 20. April Dienst wie an anderen Werktagen. Mit Rücksicht auf die Kriegsnotwendigkeiten wird am 20. April 1945 bei den staatlichen Behörden, den Gemeinden, Gemeineverbänden und sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechtsdienstes wie an anderen Werktagen geleistet. Der Reichsminister des Innern hat eine entsprechende Anordnung erlassen." (Quelle: Allgäuer Beobachter 12.04.1945)

Der „Völkische Beobachter“ meldet, dass es der Wehrmacht in den letzten Tagen gelungen sei, die Angriffe der „Bolschewisten“ vor Wien und Breslau abzuwehren. Wegen der „feigen Übergabe an den Feind“ wurde der Festungskommandant von Königsberg „durch das Kriegsgericht zum Tod durch den Strang verurteilt. Seine Sippe wird haftbar gemacht.“ Durch die Stadt Memmingen geht die Nachricht, dass am Vortag Biberach schwer bombardiert wurde. Tatsächlich war am 12. April ein Luftangriff durch amerikanische Bomber mit 55 Toten und schweren Gebäudeschäden. Die Furcht vor einem solchen Angriff erfasst auch die Memminger Bevölkerung. (HG)

Bekanntmachung des Oberkommandos der Wehrmacht vom 12. April 1945 (abgedruckt im Allgäuer Beobachter am 13. April 1945): „Jede Stadt ist zu verteidigen. […] Städte liegen an wichtigen Verkehrsknotenpunkten. Sie müssen daher bis zum äußersten verteidigt und gehalten werden, ohne jede Rücksicht auf Versprechungen oder Drohungen, die durch Parlamentäre oder feindliche Rundfunksendungen überbracht werden. Für die Befolgung dieses Befehls sind die in jeder Stadt ernannten Kampfkommandanten persönlich verantwortlich. Handeln sie dieser soldatischen Pflicht und Aufgabe zuwider, so werden sie wie alle zivilen Amtspersonen, die den Kampfkommandanten von dieser Pflicht abspenstig zu machen versuchen, oder gar ihn bei der Erfüllung seiner Aufgabe behindern, zum Tode verurteilt.“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 13.04.1945)

Erlaß des Reichsführers SS, Heinrich Himmler vom 12. April, abgedruckt im Allgäuer Beobachter am 13. April 1945: „Jede Stadt und jedes Dorf werden verteidigt. [...] Der Feind versucht durch Irreführung, deutsche Orte zur Übergabe zu veranlassen. Durch vorgeprellte Panzerspähwagen unternimmt er es, die Bevölkerung mit der Drohung einzuschüchtern, daß im Falle der Nichtübergabe der Ort durch angeblich aufgefahrene Panzer oder Artillerie zusammengeschossen würde. Auch diese Kriegslist des Feindes verfehlt ihr Ziel. Keine deutsche Stadt wird zur offenen Stadt erklärt. Jedes Dorf und jede Stadt werden mit allen Mitteln verteidigt und gehalten. Jeder für die Verteidigung eines Ortes verantwortliche Mann, der gegen diese selbstverständliche nationale Pflicht verstößt, verliert Ehre und Leben." (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 13.04.1945)

Notizen von Gymnasiallehrer Hans Weis über eine Auseinandersetzung mit Kreisleiter Wilhelm Schwarz am 13. April 1945, nachdem er tags zuvor zur Abgabe seines Fahrrades für die Wehrmacht aufgefordert worden war: „[…] Also zum Nero Memmingens […]. Ist auf einer Sitzung der Kreisleitung. Daheim nervös herumgesessen. […] 5 Uhr im Lodenmantel mit Parteiabzeichen wieder hin. „Warten Sie im Wartezimmer.“ In dem wohlproportionierten Raum (Mittelalter!) gleich in ausgeglichener Stimmung. Eine kaum sichtbare Handbeugung bietet mir einen Stuhl an. An der Wand ein Adolf-Hitler-Bild. Jetzt beginnt eine der interessantesten Redeschlachten meines Lebens. „Ich wollte schon länger mit Ihnen sprechen, weil ich das Gefühl hatte, daß Verstimmungen und Mißverständnisse eine Klärung bedürfen. Was liegt gegen mich vor?“ „Nichts“, donnert der gewaltig. Dann schimpft er los: „Wegen so einer Kleinigkeit wie ein Fahrrad setzen Sie die ganze Stadt in Bewegung!“ […] Es ist furchtbar, schwer und gefährlich mit ihm zu verhandeln, weil er ein dummer, eingebildeter […] ohne Logik ist und Vernunft. Alle Finten, Schliche und Kniffe [..] benützt der Lump, besonders die […] absichtliche Verdrehung des Streitpunktes und das Abspringen vom Gegenstand. Er stellt Behauptungen auf, die mit der Streitfrage (warum gerade ich mein Rad hergeben sollte) nichts zu tun haben, die aber wichtig sind. Dann hüpft er sofort wieder hinüber und sagt: „Sie geben mir ja selber recht. Also müssen Sie ihr Rad abgeben.“ Ich mache es wie die Alliierten, lasse ihn sein Pulver verschießen und rücke dann erst mit meinen Argumenten heraus. Es ist widerwertig oder spannend wie eine Panzerschlacht. […] Ich decke ihn mit meinen Argumenten so zu, daß er ganz zusammensinkt und froh ist, daß er ans Tischtelephon muß. (Übrigens ein interessantes Gespräch. „Ja Pleß muß unter allen Umständen gehalten werden. Sperren anlegen. Posten Tag und Nacht, auch in die Wiesen, daß keiner durchsickert.“) […] Immer wieder kommt er mit dem Einwand: „Wo ist ihr Rad wichtiger, an der Front oder bei Ihnen?“ Am liebsten hätte ich dem frechen Bonzen geantwortet: „Und wo sind die 500 Zigaretten, die da auf dem Schreibtisch liegen und die Sie von irgendwoher erpresst haben, wo sind die wichtiger, an der Front oder bei Ihnen?“ […] Aber ich mußte mich immer wieder zurückhalten. […] Schließlich behauptet er, meine Bibliothek sei gar nicht so wichtig, die anderen Bibliotheken seien auch alle kaputt. „Gerade deshalb", erwidere ich, "müssen die paar noch vorhandenen Bücher erst recht erhalten bleiben.“ Das sucht er mit dem famosen, aus dem Munde eines Nazis allerdings nicht verwunderlichen Satz zu entkräften: „Überhaupt die ganze Kultur ist gar nicht so wichtig, die Hauptsache ist Ehre und Freiheit!“ Die Freiheit, mit der er die 500 Zigaretten da auf dem Tisch zusammengestohlen hat, und die Ehre, mit der er sie den Frontsoldaten vom Mund wegraucht. Seine Finger sind ganz gelb und zittern. Er kann scheints nur noch durch dauernde Nikotinbetäubung den Gedanken an den drohenden Galgen verscheuchen. Unser Florettfechten mit Stoß und Gegenstoß, Parade und Gegenparade geht dann weiter. […] Dann sagt er in irgendeinem Zusammenhang: „Unsere militärische Lage ist miserabel.“ Um ihn in Stimmung zu halten, sage ich. „Umso besser aber die politische.“ „Das ist auch meine Meinung.“ […]“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen F Weis Tagebücher)

Mit den Brückensicherungen bei Ferthofen und Egelsee beginnen die ersten Verteidigungsmaßnahmen an den Memminger Stadtgrenzen. Offenbar rechnet die militärische Führung eher mit einem Vordringen der Alliierten aus dem Raum Biberach zur Iller als von Norden über die Donau nach Süden. Zur Sicherung der Ferthofer Brücke werden acht Soldaten eingeteilt und bei Privatpersonen einquartiert. Sie sollen eine „handstreichartige Einnahme und Sabotageakte“ an der über Nacht plötzlich strategisch wichtigen Illerbrücke verhindern. Eine Woche später wird diese kleine Truppe gar durch eine rund einhundert Mann starke Einheit ersetzt. Diese Wehrmachtssoldaten werden in den kommenden Tagen durch eine Feldküche, aber auch von den Einwohnern Ferthofens fürsorglich verpflegt. Nun wird jedermann klar: Der Krieg steht vor den Toren von Memmingen. (HG)

Franz Schauwecker (nationalsozialistischer Schriftsteller und Wegbereiter des Nationalsozialismus in der Literatur, 1945 vor den sowjetischen Truppen nach Günzburg geflohen, Auszug aus dem Allgäuer Beobachter vom 14. April 1945, Rubrik „Aus der Heimat“): „Jetzt sind wir alle dran: Es gibt keinen, der nicht weiß, was das bedeutet, Deutscher zu sein, und das das ist: Deutschland. Mancher mag das als schweres Schicksal empfinden, Deutscher zu sein, und mancher mag diesen Raum „Deutschland“ als einen von granitenen Mauern des Schicksals umschlossenen Bezirk erleben. Der ungeheuren Bestimmung, welche dieses Schicksal ausübt, kann sich auch nicht die ahnungsloseste Seele und nicht der unwilligste Geist entziehen. Dieses Schicksal macht es dem verstockesten Gemüt und dem verhärtesten Sinn klar, um was hier gespielt wird, und wenn es ihm auch nur das einzige wie eine Faust unter die Nase hält: Es geht hier auch um dein Schicksal, um deine Zukunft, um dich. Selbst der größte Egoist, auch der noch ganz unbelehrbar in sich selbst Versponnene muß eines anerkennen, daß, wenn er sein Ich auch allem andern voranstellt, wenn er nur an sich selbst denkt, an seine Träume, Wünsche, Begierden, daß er auch dann nicht entgehen kann, sondern daß er auch dann erfaßt ist, von den Fußsohlen bis zum kürzesten Haar auf seinem Scheitel. Denn vor dem Schicksal, das sich am unzweideutigsten in der Form des Gegners enthüllt, und am allerdeutlichsten auch für den Begriffstutzigsten in dem Feind, der da oben über uns fliegt und jeden Augenblick seine Bombenschächte öffnen kann, sind wir alle ein und dasselbe, alle gleich vernichtenswert, alle gleich künftiges Nutzobjekt, allesamt Deutsche und weiter gar nichts, Deutsche, die nur dann gut sind, wenn sie tot sind, und die lebendig nur einen Zweck in der Welt haben, wenn sie besiegt oder gefangen für die Gegner arbeiten. Dieser Logik, die unanfechtbar richtig ist, kann sich nicht einmal der Böswilligste, sondern höchstens der vollendete Dummkopf entziehen, ein Mensch, welcher nicht imstande ist Ursache und Wirkung mit einander zu verknüpfen und der unfähig ist, Schlußfolgerungen zu ziehen. Das ist keine schwierige höhere Mathematik, sondern es ist das kleine Einmaleins des allgemeinen Menschenverstandes. Heute ist jeder Soldat, auch ohne Uniform. Heute ist jeder im Dienst, auch ohne Kommando, Heute ist jeder von uns Deutscher, auch ohne lautes Bekenntnis. Der unentrinnbare Druck des weltgeschichtlichen Vorganges dieses Krieges hat das ganze Volk so nebeneinander gerückt, daß in der gegenwärtigen Fühlung, Schulter an Schulter und Seele an Seele, jeder das Blut des anderen pulsieren und den Atem des anderen in den seinen eingehen fühlt.“ (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 14.04.1945)

Aufruf im Allgäuer Beobachter vom 14. April 1945: "Weiße Wäsche bei Luftangriffen einholen. Es ist häufig zu beobachten, aß in den Außenbezirken der Stadt und auf dem Lande noch bei Fliegeralarm Wäsche zum Trocknen aufgehängt oder auf dem Rasen ausgebreitet wird. Die Wenigsten denken daran, die Wäsche wieder hereinzuholen. Die leuchtend weiße Wäsche ist ein besonders lockendes Ziel für Fliegerangriffe und bedeutet eine erhöhte Gefahr nicht nur für die Besitzer, sondern auch für die Nachbarn. Eine frühere Warnung scheint längst wieder vergessen worden zu sein. Es wird deshalb erneut dringend empfohlen, die im Freien aufgehängte oder ausgebreitete Wäsche bei Alarm sofort hereinzuholen." (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 14.04.1945)

In der ersten Aprilhälfte 1945 war der Flüchtlingsstrom nach Memmingen immer größer geworden. Da es aufgrund der ständig bedrohlichen Luftlagen keinen geregelten Bahnverkehr mehr gibt, versuchen verzweifelnde Reisende mit allen Mitteln an ihre Ziele zu gelangen. So wird beschrieben, dass in „Knäueln wartende Flüchtlinge“ insbesondere am Marktplatz und anderen zentralen Stellen der Stadt versuchten, Fahrzeuge anzuhalten und umgehend die Stadt zu verlassen. (HG)

Aus dem Monatsbericht der Memminger Schutzpolizei vom 30. März 1945: „Es unterliegt keinem Zweifel, dass die derzeitige Kriegslage einen gewissen Auftrieb unter den ausländischen Arbeitern und Kriegsgefangenen gebracht hat. Sie wittern Morgenluft. Wenn auch Gewaltverbrechen, mit Ausnahme eines Mordes und verschiedener Diebstähle, bis jetzt nicht vorgekommen sind, so benehmen sie sich doch zum Teil herausfordernd und anmassend. Es ist heute so, dass jeder zweite auf der Strasse ein Ausländer ist. […] Es kann wohl gesagt werden, dass durch Abwanderungen aus den feindbesetzten Gebieten und aus anderen durch die feindliche Luftwaffe angegriffenen Städten der Überblick und die Kontrolle über die Ausländer stark beeinträchtigt ist und dass die Auffangstellen besser ausgebaut werden sollen, wenn nicht eines Tages eine grosse Gefahr herunterbeschworen werden soll. Es muss aber in Betracht gezogen werden, dass das Arbeitsamt Memmingen bald nicht mehr in der Lage sein wird, die abgewanderten Ausländer alle in Arbeit einzusetzen. Bestimmte Weisungen für die Polizei und die Arbeitsämter wären angebracht, da der Zustrom der abgewanderten Ausländer in Memmingen immer grössere Formen annimmt. In der Hauptsache sind es Franzosen, auch Esten und Letten, die in hiesige Gegend kommen. Auch in die Kinos drängen sich die Ausländer. Selbst Ostarbeiter und Polen müssen vom Kino weggewiesen werden." (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, B EAPl 025)

Gustav Schwarz kann als Denkmalpfleger der Stadt den Kommandanten der Wehrmacht davon überzeugen, die in der „Burg“ deponierte Munition abtransportieren zu dürfen, was noch am selben Tag durch einige Bürger ausgeführt wird. Kurz vor der Vollendung steht die Einrichtung eines "Ausweichrathauses" in einer Baracke am Stadion; Bürgermeister Dr. Berndl verzögert aber seine Vollendung, "weil sonst eine Beschlagnahme durch die Wehrmacht zu befürchten ist". In die ehemalige Frauenarbeitsschule an der "Karl-Wahl-Straße" (Ratzengraben) zieht ein Arbeitskommando zur Brotherstellung für den Fliegerhorst ein; in den vorausgegangenen zehn Tagen war dort die Baukompagnie des Kriegsgefangenenlagers VII B einquartiert. Am Abend besteht von 17:42 bis 19:38 Uhr "Akute Luftgefahr", als alliierte Luftstreitkämpfe Bomben auf Bahnhof, Wehrmachtsanlagen und die Messerschmidtwerke in Kempten abwerfen. (CE)

Auszüge aus dem Bericht der Memminger Schutzpolizei zum Fliegerangriff auf Kempten am 16. April 1945:

"17:25 Fliegeralarm
17:29 drei gemeldete Verbände mit Ost-Kurs auf Pfullendorf
17:30 54 Flugzeuge über Stockach
17:35 54 Flugzeuge im Raum Pfullendorf
17:42 Akute Luftgefahr
17:47 Anflug auf Kempten
17:49 Bombenabwurf über Kempten
17:52 Bomberverband aus dem Raum Tettnang im Anflug auf Kempten
17:59 im Raum Leutkirch 27 Bomber kreisend
18:04 im Raum Sonthofen 32 Maschinen
18:05 im Nordwesten ca. 36 Maschinen im Anflug auf Kempten
18:06 Bombenabwurf über Kempten
18:07 zweiter und dritter Bombenabwurf über Kempten
18:12 Welle bestehend aus 36 Flugzeugen erreicht Isny, Kurs Kempten
18:17 laufend Bombenabwurf über Kempten
18:20 Verband wieder im Abflug in Richtung Ravensburg
18:25 neuer Verband im Anflug auf Kempten, 19 Maschinen
18:26 neuerdings Bombenabwurf auf Kempten
18:28 weiterer Verband im Raum Tuttlingen, 40 Maschinen
18:39 40 Flugzeuge von Isny auf Kempten
18:46 Bombenabwurf auf Kempten
18:53 weiterer Verband im Anflug auf Ravensburg
18:58 Isny überflogen Kurs Kempten, 40 Flugzeuge
19:01 Bombenabwurf auf Kempten
19:04 weitere Anflüge vorläufig nicht erkennbar
19:27 Vorentwarnung
19:38 Luftgefahr vorbei"
(Quelle: Stadtarchiv Memmingen, B EAPl 026)

Seit dem 3. April laufen Gespräche mit der UFA-Filmgesellschaft zur Unterbringung von 48 Filmschauspielern für drei Wochen in Memmingen oder der näheren Umgebung. Am 16. April ist klar, dass gegen Ende der Woche mit den Aufnahmen für einen "Farbfilm über Puppenspiele" begonnen werden kann. (CE)

"Der Puppenspieler" (filmportal.de): Spielfilm nach der Novelle "Pole Poppenspäler" von Theodor Storm, Deutschland 1944/1945 (unvollendet und unveröffentlicht, Filmfragmente verschollen)

Regie: Alfred Braun Drehbuch: Veit Harlan und Alfred Braun Kamera: Konstantin Tschet Schnitt: Alice Nora Decarli Musik: Wolfgang Zeller Produktion: Ufa-Filmkunst GmbH Berlin (Herstellungsgruppe Veit Harlan) Dreharbeiten vom 05.11.1944 bis April 1945 in Meldorf, Friedrichstadt, Lübeck (und Memmingen) Darsteller: Max Eckard (Pole Poppenspäler - Paul Paulsen), Elfie Mayerhofer (Lisei), Eugen Klöpfer (Herr Tendler), Maria Koppenhöfer (Frau Tendler), Paul Bildt (Vater Paulsen), Albert Florath (Lehrer Steenbock), Alfred Schieske (Jochen Henkel), Franz Weber (Jesper), Robert Forsch (Gabriel), Hannsgeorg Laubenthal (Ingenieur)

Inhalt (filmportal.de): "Ein alter Webereibesitzer erinnert sich an seine Jugend: Schon als Kind war er von den Puppenspielern begeistert, besonders aber von deren Tochter Lisei. Jahre später trifft er sie in einem schwäbischen Städtchen wieder und hilft ihrem alten Vater, der zu Unrecht des Diebstahls bezichtigt wird. Kurz entschlossen heiratet er Lisei und nimmt sie und ihren Vater mit in seine Heimat, wo er die Werkstatt seines Vaters übernimmt. Doch hier nimmt man ihm übel, dass er eine solche Frau geheiratet hat, und als der alte Puppenspieler im Rathaus auftreten will, wird er verspottet. Als der alte Mann aus Verzweiflung stirbt, wendet sich das Blatt. An seinem Grab bitten die Bürger um Verzeihung für ihr schändliches Verhalten."

Der Heeresstandortälteste in Memmingen, Oberst von Winnewarter, sowie Kreisleiter Wihelm Schwarz setzen im Saal der Gaststätte „Bayerischer Hof“ (Geschäftsstelle der NSDAP-Kreisleitung Memmingen) für die Kreise Memmingen, Mindelheim und Kaufbeuren eine Besprechung an, zu der alle Landräte und Bürgermeister, auch Polizei- und Volkssturmführer geladen werden. Besprochen werden die angeordneten Verteidigungsmaßnahmen, insbesondere die Errichtung von Panzersperranlagen. In Memmingen sind Sperren unter anderem an den historischen Stadttoren (Lindauer-, Kempter-, Wester- und Ulmer Tor) und auch an den Ausfallstraßen vorgesehen. Wegen Fahnenflucht wird der Volkratshofer Soldat Jakob Rabus im baden-württembergischen Bühlertann von einem sog. Feldgericht zum Tod verurteilt und am Abend erschossen. (HG)

Aus dem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 17. April 1945: „Die auf breiter Front zwischen Bayreuth und Heilbronn angreifende 7. amerikanische Armee konnte auf ihrem linken Flügel aus der Fränkischen Schweiz bis in den Raum von Lauf und Erlangen verstoßen. In den übrigen Abschnitten kamen die feindlichen Divisionen durch die Standhaftigkeit und die fortgesetzten Gegenstöße unserer Grenadiere nur wenig über ihre Ausgangsstellungen hinaus. […] Amerikanische Bomberverbände richteten Angriffe gegen einige süd- und mitteldeutsche Städte. Dabei wurden besonders Wohngebiete von Landshut betroffen. Die feindliche Tieffliegertätigkeit über dem Reichsgebiet war wiederum rege. In der Nacht warfen britische Kampfverbände Bomben auf München, Amberg und Pilsen. Außerdem wurde die Reichshauptstadt und deren östliches Vorfeld angegriffen.“ (Quelle: OKW-Berichte im Bundesarchiv)

Lagebericht der Heeresgruppe B vom 17. April 1945: "Der Endkampf haat begonnen. Von der 15. Armee liegen keine Meldungen mehr vor. Der Oberbefehlshaber der Heeresgruppe meldet 2 tiefe Einbrüche. Einzelne Teile sind bereits überrollt. Waffen und Munition fehlen. Gehalten wird noch die Ecke um Düsseldorf. Der Stab des Oberbefehlshabers dient als Eingreifreserve. Die Aufforderung zur Übergabe wurde abgelehnt. Die Funkverbindung funktioniert noch." (Quelle: OKW-Berichte im Bundesarchiv)

Lagebericht der Heeresgruppe G vom 17. April 1945: "An der Mulde im Raum von Chemnitz schließt der Feind auf. Die Bevölkerung macht Schwierigkeiten. Südlich Plauen feindliche Spitzen. Hof ging verloren. Gegen Nürnberg stieß der Feind weiter nach Norden heran. Um 3:00 Uhr begann ein eigener Stoß nach Westen, geführt durch die Kampfgruppe "Grafenwöhr". Auch bei Altdorf kamen eigene Kräfte voran; jedoch schob sich der Gegner westlich Nürnberg vor. Bei der 1. Armee Einbrüche, die nach 5-10 km Tiefe aufgehalten wurden. Im Schwarzwald und bei Offenburg weitere Kämpfe. Bei Kehl wird noch ein Brückenkopf gehalten." (Quelle: OKW-Berichte im Bundesarchiv)

Aufruf im Allgäuer Beobachter vom 17. April 1945: "Haustüren und Eingänge zu LS-Räumen offenhalten! Haustüren, Vorgärten und Eingänge zu den LS-Räumen in Privathäusern und öffentlichen Bauten sollen am Tage ständig offengehalten und nachts bei Alarm geöffnet werden, damit bei plötzlich eintretender Gefahr unterwegs befindliche und vom Alarm überraschte Volksgenossen in aller Eile Deckung finden. Gefahr kann so schnell auftreten, daß Vorübergehende nur noch den Sprung in das nächste Haus tun können. Jeder bedenke, daß auch er in die Lage kommen kann, daß ihm eine offene Tür Rettung aus Not bedeutet. Versperrte Türen können bewirken, daß ein Schutzsuchender unter Umständen um Sekunden zu spät kommt, um die rettende Deckung zu erreichen." (Quelle: Stadtarchiv Memmingen, Allgäuer Beobachter 17.04.1945)

Darstellungen und Aufsätze zur Geschichte Memmingens (Auswahl)

Die vorstehenden Texte basieren auf diversen Quellen im Stadtarchiv Memmigen (u.a. Fotosammlung Willy Hetzel, Fotoalben Stalag VIIB, Allgäuer Beobachter, Dokumentation von Dr. Heinrich Berndl, Schriftwechsel zwischen Stadtverwaltung und US-Militärregierung) sowie auf folgenden Forschungen:

  • Hoser, Paul: Die Geschichte der Stadt Memmingen. Vom Neubeginn im Königreich Bayern bis 1945, hg. von Hans-Wolfgang Bayer in Verb. mit Uli Braun, Stuttgart 2001
  • Claudia Roth: Parteikreis und Kreisleiter der NSDAP unter besonderer Berücksichtigung Bayerns (Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Bd. 107), München 1997 (Kapitel X.2, S. 354-375: Der Organisator einer Region: Der Memminger Kreisleiter Wilhelm Schwarz)
  • „Ewige Namen gebe ich ihnen ...“ Gedenkheft für die jüdischen Frauen, Männer und Kinder aus Memmingen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, verschleppt und ermordet wurden (Materialien zur Memminger Stadtgeschichte Reihe B, Heft 13), Memmingen 2013
  • Hoser, Paul: Die Entnazifizierung der Memminger Industrieunternehmerschaft, in: Hoser, Paul und Reinhard Baumann (Hg.): Kriegsende und Neubeginn. Die Besatzungszeit im schwäbisch-alemannischen Raum (Forum Suevicum. Beiträge zur Geschichte Ostschwabens und der benachbarten Regionen, hg. von Rolf Kießling im Auftrag des Memminger Forums für schwäbische Regionalgeschichte, Bd. 5), Konstanz 2003, S. 189-258
  • Hoser, Paul: Spielraum und Grenzen nationalsozialistischer Parteiherrschaft am Beispiel Memmingens, in: Wirsching, Andreas (Hg.): Nationalsozialismus in Bayerisch-Schwaben. Herrschaft - Verwaltung - Kultur (Augsburger Beiträge zur Landesgeschichte Bayerisch-Schwabens Bd. 9), Ostfildern 2004, S. 185-230
  • Hoser, Paul: Die Entnazifizierung von Richtern und Staatsanwälten in Bayerisch-Schwaben, in: Weber, Wolfgang (Hg.): Regionalgeschichten - Nationalgeschichten. Festschrift für Gerhard Wanner zum 65. Geburtstag (Schriftenreihe der Rheticus-Gesellschaft 44), Feldkirch 2004, S. 159-199
  • Schmid, Anny: Die Bombenangriffe auf Memmingen in den Jahren 1944/45, in: Memminger Geschichtsblätter 1979, S. 5-8
  • Schmid, Anny: Memmingen in den Jahren 1944 und 1945. Eine Dokumentation, in: Memminger Geschichtsblätter 1989/90, S. 7-155
  • Guschewski, Heribert: Der 18. Juli 1944 - ein Kriegstag im Allgäu, in: Memminger Geschichtsblätter 2015/2016, S. 277-364
  • Dierich, Wolfgang: Kampfgeschwader 51 „Edelweiß“. Eine Chronik aus Dokumenten und Berichten 1937-1945, gewidmet dem Jagdbombergeschwader 34 in Memmingerberg/Allgäu, Stuttgart 1991
  • Fassl, Peter (Hg.): Das Kriegsende in Schwaben 1945. Katalog zur Wanderausstellung der Heimatpflege des Bezirks Schwaben. Mit einer Auswahlbibliographie von Agnes Blasczyk, Augsburg 2005
  • Vogel, Rudolf: Das Kriegsende im Ober- und Ostallgäu, in Mindelheim und Memmingen, in: Fassl, Peter (Hg.): Das Kriegsende in Bayerisch-Schwaben 1945. Wissenschaftliche Tagung der Heimatpflege des Bezirks Schwaben in Zusammenarbeit mit der Schwabenakademie Irsee, Augsburg 2006, S. 229-241
  • Nichols, Lester M.: Impact. The Battle Story of the Tenth Armored Division, Bradbury 1954
  • Roth, Peter: Das Kriegsende in Aitrach, 2015
  • Willbold, Hans: Der Luftkrieg zwischen Donau und Bodensee. Vorbereitungen, Flugplätze und deren Belegungen, Luftangriffe, Abstürze, (Landkreis Biberach – Geschichte und Kultur, Bd. 6), Bad Buchau 2006
  • Grüner, Stefan: Ökonomischer Strukturwandel und Industriepolitik in der Region: Bayerisch-Schwaben zwischen Rüstungsboom und Wiederaufbau (1933-1950), in: Hoser, Paul und Reinhard Baumann (Hg.): Kriegsende und Neubeginn. Die Besatzungszeit im schwäbisch-alemannischen Raum (Forum Suevicum. Beiträge zur Geschichte Ostschwabens und der benachbarten Regionen, hg. von Rolf Kießling im Auftrag des Memminger Forums für schwäbische Regionalgeschichte, Bd. 5), Konstanz 2003, S. 419-461